Fachkräftemangel in Deutschland und Polen
06.09.2023, 09:02 Uhr
BMZ expandiert nach Nordmazedonien
Die BMZ Group (Karlstein), ein globaler Spezialist für Lithium-Ionen-Batterien, gründet einen fünften globalen Produktionsstandort: Die neue Fabrik entsteht in Nordmazedonien. Grund war auch der Fachkräftemangel.
Von links: Jelica Ivanovska (General Manager BMZ North Macedonia), Sven Bauer (CEO & Founder BMZ Group), Jovan Despotovski (Director of the Directorate for Technological Industrial Development Zones) und Fatmir Bytyqi (Deputy President of the Government of the Republic of North Macedonia)
(Quelle: BMZ)
Am 4. September unterzeichneten Vertreter der Regierung Nordmazedoniens und der BMZ in Karlstein einen Vertrag über die Expansionspläne des Unternehmens und Förderzusagen des Landes.
BMZ wird in einem angemieteten Gebäude in der Metropolregion Skopje starten. Gleichzeitig wird der Konzern aber bereits eine Greenfield-Investition mit einem Neubau in der technologisch-industriellen Entwicklungszone „Skopje 2“ in Angriff nehmen. Ein langfristiger Businessplan bis Ende 2028 sieht den Bau von drei Einheiten vor, die mit denen am deutschen Hauptsitz vergleichbar sind. Sie bieten über 60 Produktionslinien Platz und werden über eine eigene Logistik und Verwaltung verfügen. Damit einhergehend werden in dem wirtschaftlich sehr wachstumsstarken Land mehr als 600 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die BMZ tritt bereits jetzt in den Prozess der aktiven Personalsuche ein. Die Vakanzen liegen vorwiegend im Bereich erfahrener Produktionsmitarbeiter und Spezialisten mit Hintergrundwissen und Expertise in den folgenden Bereichen: Verfahrenstechnik, Industrialisierung, Elektronik, Elektrotechnik und Maschinenbau.
Geschäftsführerin steht fest
Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung wurde Jelica Ivanovska als Geschäftsführerin von BMZ Nordmazedonien vorgestellt. Jelica Ivanovska ist eine erfahrene Top-Level-Managerin mit 20-jähriger Expertise in den Bereichen General Management, Operations sowie Personal- und Organisationsentwicklung in großen multinationalen Unternehmen verschiedenster Branchen mit Schwerpunkt in der Automobil- und FMCG-Industrie. Sie verfügt über Fachkenntnisse im Aufbau neuer Geschäftsbereiche auf dem nordmazedonischen Markt, Prozessoptimierung, M&A sowie der Entwicklung und der Implementierung neuer Geschäftsstrategien. Jelica Ivanovska hat bereits für namhafte internationale Unternehmen wie Johnson Controls, Visteon Electronics, Coca Cola und Heineken gearbeitet.
Arbeitsverlagerung ohne Stellenabbau
Ausschlaggebend für die Entscheidung, eine neue Produktionsstätte in Nordmazedonien zu errichten, waren die enormen Wachstumschancen von BMZ und der Fachkräftemangel sowohl in Deutschland als auch in Polen. Der Businessplan von BMZ sieht sowohl Investitionen in neue Anlagen als auch die Verlagerung von Produktionslinien unterschiedlichen Automatisierungsgrades aus den Werken in Deutschland und Polen nach Nordmazedonien vor. BMZ betont, dass im Zusammenhang mit diesem Schritt kein Stellenabbau in Deutschland oder Polen geplant sei. Im Gegenteil: An diesen Standorten sei sogar weiteres Wachstum zu erwarten. Der Konzern hat Nordmazedonien als Standort für seine fünfte Produktionsstätte gewählt, da das Land für seine investorenfreundliche Politik bekannt ist.