Für Metropolen und Nachrüstmotoren 17.10.2017, 14:44 Uhr

Pendix fordert mehr Subventionen für Pedelecs

Immer mehr Städte bezuschussen den Kauf von Pedelecs. Der Geschäftsführer von Pendix argumentiert für die Ausweitung des Programms auf Metropolen und Nachrüstmotoren.
Faltrad mit Nachrüstmotor.
Eine langsam, aber stetig wachsende Zahl an Städten richtet Fördertöpfe ein, mit denen sie den Kauf von Pedelecs subventionieren. Mittlerweile sogar bei privater Nutzung. Thomas Herzog, Gründer und Geschäftsführer von Pendix, ein Hersteller von Nachrüstmotoren, fordert die Ausweitung des Programms von einzelnen Städten auf Großstädte und auf seine Produkte. Nach Meinung von Herzog profitieren vor allem Elektroautos und der öffentliche Personennahverkehr vom Mobilitätsfonds der Bundesregierung, welcher beim Dieselgipfel im September auf eine Milliarde Euro aufgestockt worden ist. Auch darum fordere Burkhard Stork, Bundesgeschäftsführer des ADFC, mindestens 15% des geplanten Budgets für den Radverkehr. Pedelecs sparen nämlich nicht nur Abgase, sondern auch noch Platz.
Erst wenige Städte und Länder hätten das Potenzial von E-Bikes erkannt und unterstützen daher Interessenten mit Kaufprämien, etwa Mannheim, Regensburg und München. In Hannover sind die Fördergelder laut Herzog bereits aufgebraucht. In Metropolen wie Berlin und Hamburg aber tauchten die Förderprogramme nur in Koalitionsverträgen und als Absichtserklärungen auf. Herzog fordert: „Politiker müssen hier endlich nachziehen und ihre Versprechen in die Tat umsetzen." Noch effizienter wäre nach seiner Ansicht eine gezielte Förderung von Nachrüstantrieben. Dies sei auch für Unternehmen mit bestehender Fahrradflotte interessant. So hat etwa der Zusteller Blitz-Kurier aus Brandenburg alle Fahrräder auf E-Bikes umgerüstet.
Den Städteplaner bescheinigt Herzog, dass sie die Zunahme des Radverkehrs schon erkannt haben. Zumindest in Regensburg wird der Bedarf aber nicht bedient: Der geplante Radschnellweg wird nicht gebaut. Doch auch in anderen Regionen gäbe es für Bund, Länder und Kommunen in Sachen Infrastruktur noch einiges zu tun. Herzog lobt Projekte wie den staatlich geförderte Radschnellweg RS1 zwischen Duisburg und Hamm. Diese, so Herzog, lassen erahnen, wie der moderne und nachhaltige Arbeitsweg aussehen kann: nämlich individuell, und nicht auf vier Rädern, sondern auf zweien. „Doch wie so häufig geht auch hier die Entwicklung zu schleppend voran. Statt Diesel-Fahrverbote zu riskieren, sollte die Politik dringend alternative Transportmittel wie Fahrrad-Nachrüstsätze fördern, die den Verkehr in Deutschland grün weiterrollen lassen", meint er.


Das könnte Sie auch interessieren