Cyber-Kriminalität
07.01.2020, 08:36 Uhr
Hacker knackten Canyons Informationstechnik
Kurz vor Jahreswechsel wurde der Fahrradversender Canyon Bicycles (Koblenz) Ziel eines massiven kriminellen Online-Angriffs. Die Webseite war nicht betroffen.
Offenbar handele es sich nach Angaben der Koblenzer um professionell organisierte Täter, die sich darauf spezialisiert hätten, Unternehmen anzugreifen. Den Tätern gelang es, sich bei Canyon Zugriff auf die IT-Systeme zu verschaffen. Software und Server wurden verschlüsselt und dadurch stellenweise lahmgelegt. Nicht betroffen war die Webseite.
Bestellungen über den Webshop können und konnten wie gewohnt aufgegeben werden. Mittlerweile sei der Angriff identifiziert und nach aktuellem Kenntnisstand gestoppt. „Der Angriff zeugt von massiver krimineller Energie“, erklärt der Geschäftsführer Roman Arnold. „Durch die Verschlüsselung unserer IT-Infrastruktur wurden die Arbeits- und Geschäftsprozesse vorübergehend massiv beeinträchtigt. Unmittelbar betroffen war unser Standort Koblenz sowie alle internationalen Ländergesellschaften mit Ausnahme der US-Gesellschaft, da diese mit einem eigenen IT-System arbeitet. Wir rechnen in den nächsten Tagen mit Verzögerungen im Kundenkontakt sowie in der Auslieferung. Wir setzen alles daran, um die Auswirkungen für unsere Kunden und Fans so gering wie möglich zu halten und schnellstmöglich wieder in den Normalbetrieb zu kommen“, so Arnold weiter.
Unmittelbar nach Bekanntwerden des Cyber-Angriffs hatte Canyon die zuständigen Behörden informiert. Eine enge Zusammenarbeit erfolgt seitdem mit der Kriminalpolizei Koblenz und dem Landeskriminalamt. Der Landesbeauftragte für den Datenschutz in Rheinland-Pfalz wurde informiert. Gegen die Täter werde Strafanzeige erstattet. Experten aus den Bereichen IT, Forensik und Cyber-Security brachten den Angriff laut Canyon unter Kontrolle.