Europas größter Motorradhersteller hofft auf Sanierung

Ein Riese ist ins Wanken geraten. Die börsennotierte Pierer Mobility AG gab am Dienstag, 26. November, bekannt, dass ihre 100-Prozent-Tochter KTM AG insolvent ist. Es fehlt ein dreistelliger Millionenbetrag.
Am gleichen Tag sprachen Stefan Pierer, CEO der KTM AG, und Gottfried Neumeister (Co-CEO) vor den mehr als 5.000 Mitarbeitenden des Unternehmens und stellten einen umfassenden Plan zur Bewältigung der aktuellen finanziellen Krise vor. Der Sanierungs-Prozess soll innerhalb von 90 Tagen abgeschlossen sein. Betroffen sind auch die KTM Components GmbH und KTM F&E GmbH.

„In den letzten drei Jahrzehnten haben wir uns zum größten Motorradhersteller Europas entwickelt. Mit unseren Produkten begeistern wir Millionen Motorradfahrer auf der ganzen Welt. Jetzt machen wir einen Boxenstopp für die Zukunft. Die Marke KTM ist mein Lebenswerk und ich werde dafür kämpfen“, gab sich Pierer zuversichtlich.

In den Medien kursieren zudem Berichte darüber, dass an die Mitarbeitenden 11.000 Fahrräder verschenkt werden sollen, um Lagerbestände abzubauen. In der Stellungnahme des Unternehmens heißt es diesbezüglich: „2023 gab es eine Bike-Aktion, welche nur eine der vielen Maßnahmen war, welche Pierer Mobility für die eigenen Mitarbeiter im abgelaufenen Geschäftsjahr gesetzt hat. Wir gehen davon aus, dass die von manchen Medien aufgegriffene Zahl von über 11.000 verschenkten Fahrrädern auf der Annahme beruht, dass im Geschäftsjahr 2024 in etwa die Stückzahl wie im Jahr davor an Mitarbeiter verschenkt wurde.“

Die Stellungnahme verweist auf den Geschäftsbericht von 2023. Dort findet sich auf Seite 41 unter der Überschrift „Summerbike-Aktion“, dass unter den Pierer-Mitarbeitern 5.600 Summerbikes verteilt wurden. Also gut die Hälfte der kolportierten 11.000 Räder.

Die KTM AG gehört zur Pierer Mobility AG, die im Fahrradbereich unter anderem mit den Marken Husqvarna und Gasgas aktiv ist. Keinerlei Verbindung besteht zur KTM Fahrrad GmbH aus Mattighofen, die mit der Marke KTM erfolgreich in der Fahrradbranche arbeitet.