Jubiläumsjahr 06.02.2025, 09:17 Uhr

Kärcher trotzt dem Wirtschaftstrend

Kärcher feiert in diesem Jahr mehrere Jubiläen. Allen voran das 90-jährige Bestehen. Gegründet 1935 von Alfred Kärcher als Tüftlerwerkstatt für Heiztechnik, entwickelte sich das Unternehmen mit Stammsitz in Winnenden zu einer weltbekannten Marke für Reinigungstechnik.
Hartmut Jenner führt Kärcher bereits seit 25 Jahren an.
(Quelle: Kärcher)
Kärcher hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatzzuwachs von 4,6 Prozent oder währungsbereinigt 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abgeschlossen. Damit hat der Reinigungsspezialist einen neuen Rekordumsatz von 3,446 Milliarden Euro erreicht. Gleichzeitig ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Familienunternehmen im letzten Jahr um 1.000 auf mehr als 17.000 Beschäftigte gestiegen, die in 85 Ländern und 170 Firmen zusammenarbeiten.
„Als traditionelles produzierendes Unternehmen 2024 gewachsen zu sein, ist einzigartig“, sagt Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG. „Die globale Konjunktur war herausfordernd, die Wirtschaft ist krisengeplagt und die für uns relevanten Rohstoff- und Frachtpreise steigen konstant. Ich bin stolz darauf, dass wir bei Kärcher in dieser komplexen Lage zur Hochform aufgelaufen sind und so zahlreiche Kunden gewinnen und neue Märkte erschließen konnten.“

Geschäftsführer seit 25 Jahren

Besonders erfolgreich war Kärcher vor allem in der jüngeren Vergangenheit: In den letzten 25 Jahren hat sich der Umsatz mehr als vervierfacht. Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der Mitarbeitenden verdreifacht. „Die 90-jährige Erfolgsgeschichte von Kärcher basiert auf einer langen Tradition von Innovation und Qualität. Über 1.400 Mal wurde das Unternehmen für seine Produkte und Nachhaltigkeit und mehr als 250 Mal als Arbeitgeber ausgezeichnet – das spricht für unseren Kurs und motiviert uns zusätzlich“, sagt Hartmut Jenner, der in diesem Jahr selbst sein 25. Jubiläum an der Spitze des Konzerns feiert.
Kärchers Produktportfolio rund um Reinigung und Pflege – aktuell sind über 3.000 Produkte am Markt – hat im vergangenen Jahr Absatzstabilität ermöglicht. Zum Jahresende 2024 konnte dann noch Kärcher Futuretech mit einem der größten Aufträge in der Firmengeschichte einen besonderen Beitrag zum Umsatzergebnis leisten: Die deutsche Bundeswehr hat weitere Ausstattung im Wert von knapp 24 Millionen Euro bestellt.

Expansion in Asien

Kärcher hat im vergangenen Jahr über 200 Millionen Euro in die Hand genommen, um den Weg für zukünftige Erfolge zu ebnen. Ein Investitionsschwerpunkt lag dabei auf richtungsweisenden Technologien und künstlicher Intelligenz. 2024 hat Kärcher bereits 13.000 seiner Mitarbeitenden Lizenzen der Google-KI Gemini zur Verfügung gestellt und sie ausführlich im Umgang mit dem Tool geschult. „Unseren Mitarbeitern so frühzeitig und breit die Unterstützung durch generative KI zu ermöglichen, war nicht nur für Kärcher die beste Entscheidung, sondern kann auch für den Industriestandort Deutschland Teil der Lösung bedeuten“, sagt Hartmut Jenner.
Im weiteren Fokus der Investitionstätigkeit standen im vergangenen Jahr erneut Expansion und Weiterentwicklung der unternehmenseigenen Standorte. Neu gegründet wurden in diesem Zusammenhang eigene Vertriebsgesellschaften in Bangladesch und Ägypten und ein Kompetenzzentrum für Robotik in Singapur. Um im Wachstumsmarkt Indien die Präsenz weiter auszubauen, hat Kärcher dort einen lokalen Entwicklungs- und Fertigungspartner für Bodenreinigungsmaschinen übernommen und das Werksgelände und die Produktion stark vergrößert. Anfang 2024 eröffnete Kärcher mit seinem Werk in Vietnam den ersten vollständig aus der Cloud betriebenen Produktionsstandort – ein Novum für europäische Unternehmen.

Nachhaltigkeit

Kärcher hat sich in seiner Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet, die Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette signifikant zu reduzieren und regelmäßig und transparent über die Fortschritte zu berichten. Im Herbst 2024 hat die unabhängige Science Based Targets Initiative offiziell bestätigt, dass die Ziele des Familienunternehmens dazu beitragen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Kurz darauf erhielt Kärcher zum wiederholten Mal und in gleich zwei Kategorien den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und wurde von der Jury als „Vorreiter und Vorbild in der deutschen Wirtschaft” geehrt.
Trotz vieler globaler und gesamtwirtschaftlicher Herausforderungen blickt Jenner optimistisch auf das neu angebrochene Jahr: „Wir haben eine gute Grundlage für weiteres Wachstum geschaffen. Wenn wir alle den Kundenfokus haben, konzentriert bleiben, weiter Vollgas geben und unsere Produktivität im Griff behalten, steht einem neuen Erfolgsjahr nichts im Weg.“



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