Taumelnder Zweiradhersteller 28.01.2025, 14:24 Uhr

Stefan Pierer tritt als CEO von Pierer Mobility zurück

Abgesehen vom Führungswechsel erwartet die krisengeschüttelte Pierer Mobility AG für 2024 einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden Euro – ein Rückgang um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Restrukturierung des Unternehmens ist im Gange.
Die Umstrukturierung bei Pierer Mobility läuft.
(Quelle: Shutterstock / Shutter z)
Stefan Pierer übergibt die Position des CEO an Gottfried Neumeister. Pierer bleibt als Co-CEO aktiv und begleitet die Sanierung des Unternehmens weiter. Neumeister übernimmt die Leitung in einer Phase des Umbruchs und soll die Restrukturierung konsequent vorantreiben.

Die aktuelle Lage

Aufgrund einer deutlich reduzierten Betriebsleistung und einmaliger Restrukturierungsaufwendungen rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024 mit einem negativen EBITDA von rund 300 Millionen Euro. Das gab das Unternehmen in einer Meldung bekannt. Zu erwartende Impairments auf immaterielle Vermögensgegenstände und Firmenwerte werden das EBIT zusätzlich belasten. Der Free Cashflow wird sich auf einen hohen negativen dreistelligen Millionenbetrag belaufen. Folglich ist auch mit einem weiteren Anstieg der Nettoverschuldung im 2. Halbjahr 2024 zu rechnen.
Im Fahrradsegment verzeichnete die Gruppe einen Absatzrückgang von 32 Prozent, was vor allem dem Verkauf der Marke R Raymon zugeschrieben wird. Insgesamt wurden 106.311 Fahrräder und Elektrofahrräder verkauft. Im Vorjahr waren es 155.859.

Große Zustimmung der Aktionäre

Auf der Hauptversammlung der Pierer Mobility AG am 27. Januar 2025 wurden alle Anträge rund um die Sanierungspläne mit überwältigender Mehrheit angenommen. Dies markiert einen Fortschritt für das Unternehmen, das sich in der finalen Phase des 90-tägigen Sanierungsverfahrens der KTM AG befindet.
Außerdem wurde Stephan Zöchling mit über 96 Prozent der Stimmen in den Aufsichtsrat und anschließend als dessen Vorsitzender gewählt. Sein Mandat läuft bis zum Ablauf der Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2028 beschließt. Der Aufsichtsrat setzt sich somit wie bisher aus sechs von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern zusammen.
Die Aktionäre erteilten dem Vorstand mit 99 Prozent Zustimmung die Befugnis, Finanzinstrumente wie Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen und Genussrechte auszugeben. Diese Instrumente können mit Bezugs- oder Umtauschrechten auf Aktien der Gesellschaft ausgestattet werden. Gleichzeitig wurde die bestehende Ermächtigung vom 21. April 2023 widerrufen.
„Ich freue mich über die große Zustimmung unserer Aktionäre zu den Anträgen. Diese Ergebnisse unterstreichen das Vertrauen unserer Aktionäre in die Strategie und das Engagement für ein nachhaltiges Wachstum unserer Unternehmensgruppe", erklärt der frisch gebackene CEO Gottfried Neumeister.



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