Klimabilanz und Ziele
17.10.2022, 15:43 Uhr
Schwalbe veröffentlicht ersten Nachhaltigkeitsbericht
Der Reifenhersteller Ralf Bohle (Reichshof) hat seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Um Transparenz zu schaffen, formulieren die Schwalbe-Macher konkrete, messbare Ziele.
Der Corporate Social Responsibility-Bericht (CSR) orientiert sich an den Sustainability Reporting Standards der Global Reporting Initiative (GRI Standards). Diese international anerkannten Leitlinien ermöglichen durch ihre Vorgaben eine Standardisierung und Vergleichbarkeit aller Nachhaltigkeitsthemen zwischen verschiedenen Unternehmen, auch außerhalb der Fahrradbranche.
CEO Frank Bohle: „Wer Produkte für eine klimafreundliche Mobilität anbietet, sollte selbst auch nachhaltig handeln. Das ist der Anspruch an unsere unternehmerische Verantwortung. Wir verfolgen das Ziel, unsere Geschäftsziele mit weniger Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung zu erreichen. Um das zu schaffen, möchten wir möglichst viele Partner inspirieren und einbinden. Unsere Vision ist es, dauerhaft wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.“
Die Basis für das Schwalbe-Verständnis von ökologischer Verantwortung basiert auf der Kreislaufwirtschaft nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip. Dabei werden Produkte und Prozesse von Anfang an so konzipiert, dass sich alle Materialien auch nach ihrer Nutzung verwerten lassen und kein Müll entsteht. Ein Beispiel dafür ist das Schwalbe Recycling System – nach bereits sieben Jahren Schlauchrecycling werden seit Sommer 2022 nun auch gebrauchte Reifen recycelt und für neue Schwalbe-Produkte verwendet.
Konkrete Ziele für die nächsten Jahre
Schwalbe hat sich Ziele gesteckt und vier Handlungsfelder definiert, in denen diese erreicht werden sollen: Produkte, Unternehmen, Lieferkette und Soziales. Eine Auswahl der Ziele:
- Im Jahr 2023 soll der erste Serienreifen vorgestellt werden, der mit dem aus dem Reifenrecycling gewonnenen RCB hergestellt wird (Produkt)
- Bis 2026 plant Schwalbe, 14 Millionen Reifen und 15 Millionen Schläuche zu recyceln (Produkt)
- Alle nicht vermeidbaren Flugemissionen werden ab dem Jahr 2022 durch die Finanzierung zertifizierter Entwicklungs- und Klimaschutzprojekte in den Produktionsländern ausgeglichen (Unternehmen)
- In der Unternehmenszentrale in Deutschland sollen ab 2025 nur erneuerbare Energien genutzt werden (Unternehmen)
- Um das Projekt Lieferkettentransparenz zu starten, tritt Schwalbe 2022 als Mitglied der Responsible Sports Initiative (RSI) bei (Lieferkette)
- Ein wesentliches Ziel im Bereich Lieferkette ist der Ausbau des Fair Rubber Programms. Die Mitgliederzahl soll bis 2023 um über 700 Prozent gesteigert werden
- Im Bereich Soziales plant Schwalbe, 2022 einen eigenen Kinderbeirat im gemeinsamen Projekt mit dem Children e.V. zu gründen
Erste eigene Klimabilanz
Im Jahr 2021 hat Schwalbe erstmals eine eigene Klimabilanz für die Unternehmenszentrale in Deutschland erhoben. Diese ergab einen Ausstoß von 1.351,84 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Im Vergleich zum Basisjahr 2018 ergab sich eine Reduktion um über 1.100 Tonnen. Ganz wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen haben die Einsparungen im Bereich Material, Mobilität und Energie. Daran möchte das Unternehmen in den kommenden Jahren anknüpfen und bis 2030 die Emissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber 2018 reduzieren.
Felix Jahn, CSR-Manager: „Wir erreichen mit der Veröffentlichung des ersten CSR-Berichts einen Meilenstein, weil wir nach GRI-Standards transparent offenlegen, wo wir bei Schwalbe aktuell stehen und wo wir hinwollen. Unsere unternehmerische Verantwortung bezieht sich nicht nur auf unsere eigenen Produkte oder unser soziales Engagement, sondern auch auf die vor- und nachgelagerte Lieferkette. Wir möchten einen echten positiven Beitrag leisten und geben uns mit dem Reduzieren von negativen Einflüssen nicht zufrieden. Unsere Ziele sind ambitioniert, aber unser Reifenrecycling zeigt exemplarisch, dass wir als Team schwierige Hürden meistern können.“