Für mehr Nachhaltigkeit 14.10.2024, 13:07 Uhr

Selle Royal präsentiert Stracciatella-Konzept

Die neue Technologie soll die Menge an Produktionsabfällen verringern. Gleichzeitig soll sie dazu beitragen, Sättel mit einem geringeren CO2-Fußabdruck herzustellen.
Lara Cunico präsentierte das neue Stracciatella-Konzept von Selle Royal.
(Quelle: Werner Müller-Schell)
Weniger Abfallmaterial, ein geringerer CO2-Fußabdruck und dennoch die gleiche Performance wie herkömmliche Sättel – das verspricht das neue Stracciatella-Konzept von Selle Royal. Mitte Oktober lud der italienische Sattelhersteller Industrie- und Medienvertreter nach Bergamo – dem Geburtsort des berühmten Stracciatella-Eises – ein, um die bereits auf der Eurobike angekündigte Technologie offiziell vorzustellen.

Was ist Selle Royal Stracciatella?

„Stracciatella ist kein einzelnes Produkt, sondern eine Technologie“, sagte Pressesprecherin Lara Cunico direkt zu Beginn des Events, bei dem Cunico sowie Riccardo Losio (Strategy & Brand Director der Selle Royal Group) und Matteo Mason (Manufacturing & Technology Director bei der Selle Royal Group) sprachen. Die Erklärung: Wie bei jedem industriellen Prozess entsteht bei der Sattelproduktion zwangsläufig Abfall durch Produkttests, Maschinenanpassungen, Produktionsfehler und spezifische chemische Reaktionen im Schaum-Polymerisationsprozess. Aufgrund ihrer gemischten Zusammensetzung sind diese Halbfertigprodukte aus komplexen Materialien – wie PVC-Bezügen, PP/PA-Basen, PU-Schaum und Royalgel – in der Regel schwer zu recyceln.
Der geschredderte Abfall kann dank der neuen Technologie wiederverwendet werden.
Quelle: Werner Müller-Schell
Nach dreijähriger Forschungsarbeit ist allerdings genau das nun gelungen: Der Abfall kann in ein neues körniges Material geschreddert werden – nach dem berühmten italienischen Eis aus Schokoladenstückchen „Stracciatella“ genannt. Das kann wiederum als Schaum für neue Sättel wieder in den Produktionszyklus integriert werden. Der Komfort des Recyclingmaterials soll der gleiche sein wie bei herkömmlichen Polsterungen. Passend zum Stracciatella-Thema wählte man deshalb auch den Slogan „A new flavor in comfort“.

Teil der Selle-Royal-Nachhaltigkeitsstrategie

Riccardo Losio bezeichnete die neue Technologie als wichtigen Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Selle Royal. „Für die Gruppe und die Marke macht das Stracciatella-Projekt unser Engagement für ein nachhaltigeres Produktionsmodell greifbar und reduziert die Umweltauswirkungen dessen, was wir entwerfen und herstellen“, so Losio. Laut einer von den Italienern durchgeführten Lebenszyklusanalyse sind 65 Prozent der CO2-Emissionen eines Fahrradsattels auf Rohstoffe zurückzuführen. Bei Sätteln mit Stracciatella-Technologie soll sich der CO2-Ausstoß dementsprechend verringern.
Riccardo Losio bezeichnete die neue Technologie als wichtigen Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Selle Royal.
Quelle: Werner Müller-Schell
Selle Royal gilt seit Jahren als sehr engagiert, wenn es um Nachhaltigkeit in der Fahrradbranche geht. Im Einklang mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung, dem Pariser Abkommen und dem Shift Cycling Culture Climate Commitment, zu deren Erstunterzeichnern die Selle Royal Group gehört, verpflichtet sich Selle Royal, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 durch die Umsetzung messbarer und weitreichender Schritte um 55 Prozent zu reduzieren.

Die ersten Sättel mit Stracciatella-Technologie

Die „Lookin“- und „Lookin Evo“-Sättel sind die ersten Produkte mit einem recycelten Kern und werden als erste den neuen Schaumstoff mit Stracciatella-Technologie enthalten. Für den OEM-Markt wird auch der „Essenza“-Sattel Teil dieser Linie sein. Spannend für den Handel: Auf der Produktverpackung soll ausführlich über die Nachhaltigkeit der Sättel informiert werden. In Zukunft, erklärte Cunico zum Abschluss der Präsentation, soll die Technologie auf das weitere Selle-Royal-Sortiment ausgeweitet werden.
Der „Lookin Evo“ wird einer der ersten Sättel mit der neuen Technologie sein.
Quelle: Selle Royal



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