Starke Bilanz, unsichere Zukunft 16.02.2023, 09:53 Uhr

Shimano erwartet 20 Prozent Umsatzrückgang

Der Shimano-Konzern meldet zweistellig steigenden Umsatz und Gewinn für 2022. Im laufenden Jahr erwarten die Japaner deutlich schlechtere Zahlen.
Shimano erwartet ein schwieriges Jahr.
(Quelle: Shutterstock / Things)
Im Geschäftsjahr 2022 stieg Shimanos Nettoumsatz gegenüber dem Vorjahr um 15,1 Prozent auf 628.909 Millionen Yen (4,389 Milliarden Euro). Das Betriebsergebnis stieg um 14,1 Prozent auf 169.158 Millionen Yen, (1,180 Milliarden Euro).
Das Fahrradsegment trug den größten Anteil dazu bei: Hier stieg der Nettoumsatz gegenüber dem Vorjahr um 16,6 Prozent auf 517.436 Millionen Yen (3,611 Milliarden Euro) und das Betriebsergebnis um 15,9 Prozent auf 144.994 Millionen Yen (1,011 Milliarden Euro).

Abkühlung auf hohem Niveau

Der Fahrradmarkt kühlte zwar ab, die Nachfrage blieb aber über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. In Europa blieben die Verkäufe von Fahrrädern und fahrradbezogenen Produkten stabil. Trotz der Knappheit an fertigen Fahrrädern, insbesondere an E-Bikes und Rennrädern der Oberklasse, blieben die Lagerbestände auf dem Markt recht hoch.
Auf dem asiatischen sowie dem süd- und mittelamerikanischen Markt trübte sich die Stimmung der Verbraucher und Vebraucherinnen aufgrund der hohen Inflation ein, und das Interesse an Fahrrädern kühlte ab. Auf dem chinesischen Markt blieben die Lagerbestände an Sportfahrrädern jedoch auf einem niedrigen Niveau, da das Interesse am Radfahren im Rahmen der Null-Covid-Politik zunahm, insbesondere bei Rennrädern.

Umsatz und Gewinn sinken dieses Jahr deutlich

Shimano äußert zahlreiche Sorgen über die Entwicklung: Lieferverzögerungen, Inflation, restriktive Geldpolitik, Krieg in der Ukraine. In Europa bestehe die Gefahr, dass die steigenden Rohstoff- und Energiepreise und die Versorgungsengpässe sowie die anhaltend hohe Inflation die wirtschaftliche Erholung bremsen könnten. In den USA bestehe die Sorge, dass die hohe Inflation und die Anhebung der Leitzinsen die Wirtschaft unter Druck setzen könnten. In China bestehe die Sorge, dass sich die wirtschaftliche Erholung aufgrund der Stagnation der Wirtschaftstätigkeit infolge der Ausbreitung von Covid-19 und der Verschlechterung des Immobilienmarktes verlangsamen wird. In Japan wird erwartet, dass sich die Wirtschaft aufgrund der Normalisierung der Wirtschaftsaktivitäten erholen wird. In der Zwischenzeit könnten sich Konjunkturabschwächungen in Übersee und ein Rückgang des Konsumklimas aufgrund steigender Preise auf die Wirtschaft auswirken.
Das hat Folgen für Umsatz und Gewinn: Shimano erwartet, dass der Umsatz 2023 um 20,5 Prozent sinkt, der Gewinn um fast 38 Prozent. Die Börse reagierte enttäuscht: Der Aktienkurs sank binnen einer Woche von 170 auf 150 Euro.



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