Europa vorerst stabil
27.04.2022, 11:13 Uhr
Shimano meldet abkühlende Fahrradkonjunktur
Der japanische Komponentenhersteller Shimano legt seine Geschäftszahlen für das erste Jahresquartal vor: Umsatz und Gewinn steigen, doch der weltweite Fahrradboom kühlt ab. Eine Ausnahme: Europa.
Der Nettoumsatz im Gesamtkonzern stieg im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 14 Prozent auf 144 Milliarden Yen (1,060 Milliarden Euro). Das Betriebsergebnis stieg um fast 17 Prozent auf 38 Milliarden Yen (280 Millionen Euro).
Im wichtigen Fahrradsegment stieg der Nettoumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 14 Prozent auf 118 Milliarden Yen (868 Millionen Euro), und das Betriebsergebnis erhöhte sich um 17 Prozent auf 32 Milliarden Yen (239 Millionen Euro).
Doch die Börse reagierte trotz dieses Zuwachses enttäuscht: Die Shimano-Aktie knickte um neun Prozent ein. Das könnte daran liegen, dass der weltweite Fahrradboom „Anzeichen einer Abkühlung“ zeige, so Shimano. Immerhin in Europa blieb die Nachfrage nach Fahrrädern und fahrradbezogenen Produkten stabil, da die Regierungen den Radverkehr weiter fördern. Während die Nachfrage nach E-Bikes stark blieb, näherten sich die Marktbestände an Fahrrädern der Einstiegs- und Mittelklasse einem nach Darstellung von Shimano „angemessenen Niveau“. Auch in Nordamerika blieb die Nachfrage stabil. In Asien sowie Süd- und Mittelamerika jedoch klang die Nachfrage ab, und die Marktbestände an Fahrrädern der Einstiegsklasse blieben auf einem etwas höheren Niveau.
Problem in Europa: die Inflation
Während Anzeichen für eine Erholung von der durch die Ausbreitung der Omicron-Variante verursachten wirtschaftlichen Stagnation zu erkennen waren, wurden die Aussichten für die Weltwirtschaft aufgrund der steigenden Inflation und des russischen Einmarsches in der Ukraine Ende Februar schnell unsicher. Die gegen Russland verhängten Wirtschaftssanktionen haben zu einer weltweiten Verknappung der Energieversorgung und einem Anstieg der Rohstoffpreise geführt, was den privaten Verbrauch unter Druck setze. In Europa werde der Konsum insbesondere durch die Inflation belastet.