Möve Bikes durchläuft Insolvenzverfahren

Über das Vermögen der Möve Bikes GmbH mit Sitz im thüringischen Mühlhausen wurde am 5. Februar das vorläufige Insolvenzverfahren eingeleitet und der Rechtsanwalt Marcello Di Stefano von der Kanzlei DiLigens zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Als Grund für die Stellung des Insolvenzantrages gab der Möve-Geschäftsführer Tobias Spröte an, dass die Bankschulden, die in den letzten Jahren aufgrund der hohen Kosten für den Markteinstieg und das Rebranding der Traditionsmarke aufgelaufen seien, im normalen Geschäftsbetrieb nicht mehr zurückgezahlt werden könnten.

Möve Bikes entwickelt und baut in Deutschland Fahrräder und Pedelecs im oberen Qualitäts- und Preissegment mit eigenem Antriebskonzept. Dieses bewirkt nach Angaben von Möve Bikes eine effizientere Tretbewegung als herkömmliche Kurbeln. 

Der Geschäftsbetrieb von Möve Bikes wird unter der Aufsicht des vorläufigen Insolvenzverwalters und dessen Team ohne Einschränkungen fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter wurden über eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes abgesichert. Darüber hinaus konnte eine

Weiterbelieferungsvereinbarung mit dem Hauptlieferanten getroffen werden. Durch diese wird sicherstellt, dass die vorhandenen Aufträge der Kunden zeitnah abgearbeitet und sogar die geleisteten Kundenvorauszahlungen nicht verloren sind, sondern den betroffenen Kunden angerechnet werden.

Neubestellungen werden ganz normal entgegengenommen; das gilt auch für das Try & Buy-Konzept, welches dem Kunden eine intensive Probephase vor der Kaufentscheidung ermöglicht. Alle bereits bestellten und auch alle neu georderten Fahrräder werden nach Angaben der Thüringer ordnungsgemäß ausgeliefert.

„Wir arbeiten intensiv an einer nachhaltigen Sanierungslösung für Möve Bikes und haben einen strukturierten Prozess eingeleitet, über den wir beabsichtigen, einen geeigneten Investor zu finden. Ich bin hier optimistisch, weil die sehr hochwertigen Fahrräder von Möve-Bikes über gute internationale Marktchancen verfügen und der patentrechtlich geschützte Cyfly-Antrieb, ebenso wie der Traditionsname Möve und die hoch qualifizierten Mitarbeiter, für einen Investor von großem Interesse sein können“, so Fachanwalt für Insolvenzrecht Di Stefano.