Neue Taschenfabrik 24.02.2017, 23:39 Uhr

Vaude baut Produktion in Deutschland aus

Seit Jahresanfang ist die neue Produktionshalle für zwei Millionen Euro am Standort Tettnang in Betrieb. Holz und energieeffiziente Konzepte sollen für angenehme, gesunde Arbeitsplätze sorgen.
42 Mitarbeiter kehren nun wieder zum Firmensitz zurück. Denn aufgrund eines Großbrands im Jahr 2015 war die Produktion vorübergehend in einer angemieteten Halle untergebracht. Auf 1.800 m2 Fläche werden in der Fabrik laut Pressemitteilung rund 100.000 Radtaschen und Rucksäcke im Jahr von Hand hergestellt. Die „Made in Germany" Produktion, die jährlich um circa 20 Prozent wachse, will Vaude auch in Zukunft weiter ausbauen.

„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, unsere Produktion am Firmensitz zu stärken und in die neue Manufaktur zu investieren, weil sie für unsere Werte, unsere Wurzeln und für unsere Kernkompetenz steht. Wir sind stolz auf unsere ,Made in Germany' Produkte, die weltweit sehr gefragt sind", so Antje von Dewitz, Vaude Geschäftsführerin. „Es freut uns auch, dass wir externen Besuchern, die im Rahmen von Betriebsführungen zu uns kommen, als Höhepunkt nun wieder unsere eigene Produktion zeigen können. Das Interesse ist riesig."
 
Seit 1980 hat Vaude eine eigene Produktion am Standort Tettnang, in der anfangs Rucksäcke, heute vor allem wasserdichte Radtaschen und urbane Taschen und Daypacks für den Geschäftsbereich Packs 'n Bags hergestellt werden. Nachdem das ehemalige Produktionsgebäude 2015 durch einen Blitzschlag schwer beschädigt wurde, entschied sich Vaude angesichts des nach eigenen Angaben starken Wachstums der „Made in Germany Produkte" eine neue, größere Fabrik am Firmensitz bauen.

Am Standort Tettnang stellt Vaude laut Pressemitteilung strapazierfähige Produkte her, die im Hochfrequenz-Verfahren 100 % wasserdicht verschweißt werden. Jedes Produkt wird an Spezialmaschinen handgefertigt und durchläuft dabei circa 20 Arbeitsschritte. Vom Stanzen der Schnittteile über den Schweißvorgang und die Nähprozesse bis hin zur Qualitätskontrolle und der Verpackung werden die Produkte bis ins Detail hier gefertigt. Um einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, ist die Produktion nach Angaben von Vaude 100 % klimaneutral und nach EMAS öko-zertifiziert. Auf umweltschädliches PVC, das herkömmliche Planenmaterial, verzichtet Vaude laut Pressemitteilung komplett. Stattdessen verwendet das Unternehmen alternative Materialien, die umweltfreundlich und dabei genauso wasserdicht sind. Im Sinne einer nachhaltigen Produktentwicklung achtet Vaude nach eigenen Angaben bereits beim Design darauf, dass die Produkte langlebig sind und möglichst wenig Materialabfall entsteht. Im letzten Jahr rief Vaude ein Flüchtlingsprojekt ins Leben, bei dem Materialreste zu Shoppertaschen verarbeitet wurden. Daraus soll nun eine Produktlinie entstehen.

Zeitgleich zum Neustart der Fertigung geht auch die Radtaschen-Linie „Aqua" mit einem kompletten Relaunch in die neue Saison. Die Aqua Radtaschen aus robustem, PVC-freiem, absolut wasserdichtem Planen-Material sollen verlässliche Begleiter für jedes große und kleine Rad-Abenteuer sein. Wie beim kürzlich umgebauten Hauptgebäude will Vaude auch bei der Fabrik großen Wert auf eine angenehme Arbeitsatmosphäre, viel Licht und einen Cafeteria-Bereich gelegt haben. Deshalb habe sich Vaude für eine Holzkonstruktion entschieden. „Vorarlberger Holzbaukunst", wie Erwin Gutensohn, Leiter Finanzen, betont. Das Hallendach würde in Kürze komplett begrünt, um einen Beitrag zur Biodiversität zu leisten. Für eine hohe Energieeffizienz sollen LED-Beleuchtungskonzepte, Dreifach-Verglasung und eine hochwertige Isolierung sorgen. „Wir freuen uns, dass wir unseren Manufaktur-Mitarbeitern eine schöne Arbeitsumgebung bieten können und dass wir wieder alle zusammen sind", so Antje von Dewitz.


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