Protest aus der Fahrradbranche 30.08.2021, 15:03 Uhr

VDA-Präsidentin Müller ruft IAA-Kritiker zu mehr Offenheit auf

Die Organisatoren der IAA Mobility verlangen von ihren Kritikern aus der Fahrradbranche mehr Offenheit. Sie betonen die gemeinsame Chance, Mobilität zu verändern. Und richten eine Kampfansage an die Eurobike.
Klaus Dittrich, Hildegard Müller
(Quelle: SAZbike)
Wie erwehrt sich die Mobilitätsmesse IAA Mobility des Vorwurfs, das Fahrrad diene der IAA, traditionell als Automesse bekannt, nur als grünes Feigenblatt? Dies beantwortete die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA) Hildegard Müller auf der Pressekonferenz eine Woche vor dem IAA-Start in München: „Über 70 Fahrradhersteller haben sich angemeldet. Das zeigt, dass diese das Konzept ernst nehmen. Für uns ist wichtig: Wer neues Denken fordert, sollte selber auch neues Denken bieten. Wir bieten ganz bewusst diesen Dialog, wie wir Mobilität verändern. Das gemeinschaftlich zu diskutieren, ist die Idee der IAA Mobility, sonst hätten wir weiter eine Automesse gemacht.“
Am Rednerpult stand außerdem Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München und Co-Veranstalter der IAA Mobility. Er betonte: „Auch wir sind gespannt, wie dieses branchenübergreifende Konzept in der Breite vom Automobil übers Fahrrad zum Elektroscooter angenommen wird. Dieses branchenübergreifende Moment, diese Stimmung gibt es so in der Form, wenn man unter sich ist, nicht.“
Er betonte, dass das Fahrrad kein Neuland für die Messe München ist. Man habe vor einigen Jahren schon mal eine Fahrradmesse, die Ispo Bike, versucht zu integrieren, und habe diese Kontakte in die Fahrradindustrien für die IAA Mobility genutzt. Wie ernst es die Messe München mit der Fahrradbranche meint, konnte man aus einer späteren Bemerkung Dittrichs heraushören, als er auf die Konkurrenz zur Eurobike angesprochen wurde: Viele Fahrradhersteller hätten sich für die IAA Mobility entschieden, und gehen nicht mehr nach Friedrichshafen. „Am Ende wird der Markt entscheiden, wer das Rennen macht“, so Dittrich.
Weiterhin gaben die Messemacher bekannt, dass die offenen Flächen in der Innenstadt, geplant ohne Zugangsbeschränkung, aufgrund der steigenden Corona-Inzidenz jetzt doch mit Zugangsbeschränklungen versehen werden. Die Besucherzahl sei auf 50.000 Personen zeitgleich auf dem Messegelände begrenzt, und im Freiluftbereich in der Stadt auf 30.000.


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