Konferenz für nachhaltiges Wirtschaften 01.04.2019, 15:23 Uhr

UN-Wirtschaftskommission für Europa zieht Vaude als Vorbild heran

Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude, wurde letzte Woche zur Konferenz der UN-Wirtschaftskommission für Europa nach Genf eingeladen, um über gemeinwohlorientiertes Wirtschaften zu berichten.
Antje von Dewitz und Christian Felber nahmen als Gastredner an der UN-Konferenz teil.
(Quelle: Vaude)
Gemeinsam mit Christian Felber, dem Gründer der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), stellte sie das alternative Wirtschaftsmodell und die Gemeinwohlbilanz vor. Dieses soll als Instrumentarium dienen, mit dem Unternehmen globalen ökologischen und sozialen Herausforderungen begegnen können. Unter dem Titel „Regional Forum on Sustainable Development” wurde vom 21. bis 22. März darüber diskutiert, wie die Nachhaltigkeitsziele der UN, die Sustainable Development Goals (SDGs) stärker implementiert werden können.
Antje von Dewitz machte bei der Konferenz deutlich, dass nachhaltig wirtschaftende Unternehmen aufgrund höherer Kosten, zusätzlichem Aufwand und mehr Unsicherheit benachteiligt sind. „Denn in unserem Wirtschaftssystem sind nachhaltige Lieferketten eine freiwillige Leistung. Unternehmen werden vor allem nach ihrem finanziellen Erfolg bewertet. Sie sollten jedoch auch daran gemessen werden, inwieweit sie Verantwortung für Mensch und Umwelt übernehmen und die wahren Kosten für ihre Produkte berücksichtigen“, so von Dewitz. Die GWÖ, die genau diesen Ansatz verfolge, wurde als alternatives Wirtschaftmodell vorgestellt, mit dem Nachhaltigkeit systematisch in Unternehmen und Organisationen verankert werden kann. So könnte man z.B. die jeweilige erreichte Punktzahl der GWÖ-Bilanz an einen bestimmten Steuersatz koppeln. Konkret würde das bedeuten: Je nachhaltiger ein Unternehmen wirtschaftet, um so weniger Steuern und Abgaben muss es bezahlen.
„Wenn wir Unternehmen für den ökologischen und sozialen Schaden, den sie anrichten, zu Kasse bitten, dann würden globale Herausforderungen wie die Klimaerwärmung sofort einen ganz anderen Stellenwert in unserer Welt erhalten. Wir freuen uns, dass der Ansatz der GWÖ auch in der Politik und der Wirtschaft immer mehr Zuspruch findet,” so von Dewitz. Vaude veröffentlicht regelmäßig eine Gemeinwohlbilanz. Die Organisatoren der Konferenz bedankten sich mit einer sehr positiven Resonanz bei von Dewitz und Felber.


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