Gefahr der Überregulierung 06.03.2025, 10:12 Uhr

HDE fordert innovationsfreundliche Digitalpolitik in Europa

In einer zunehmend digitalisierten Welt mit geopolitischen Spannungen ist Europa auf digitale Souveränität angewiesen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert deshalb eine innovationsfreundliche Digitalpolitik.
Laut HDE bremsen die Überregulierungen technologische Fortschritte aus.
(Quelle: Shutterstock / PeopleImages.com - Yuri A)
Die innovationsfreundlichen digitalpolitischen Rahmenbedingungen, welche der HDE fordert, sollen den Einsatz neuer Technologien in Handelsunternehmen fördern statt durch Überregulierung ausbremsen. „Die künftige Bundesregierung muss sich in Brüssel für die digitale Souveränität Europas einsetzen. Es braucht eine innovationsfreundliche europäische Digitalpolitik“, sagt Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer. Ein Regelkorsett mache keinen Innovationsstandort. Wer sich in regulatorischer Selbstblockade verliere, riskiere wirtschaftliche Stagnation. „Händlerinnen und Händler sehen sich bei Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und Deep Tech mit einem undurchdringlichen Dschungel aus Vorschriften konfrontiert“, so Tromp weiter.
Mit dem Digital Markets Act (DMA), dem Digital Services Act (DSA) und dem AI Act hat die EU eine umfassende Digitalstrategie entwickelt, die Verbraucherschutz und fairen Wettbewerb sichern soll. Doch laut HDE droht diese Strategie zur Innovationsfalle zu werden. „Wo Regulierung zum Selbstzweck wird, bleiben Innovationen auf der Strecke“, erklärt Tromp.
Gerade der AI Act mache deutlich, wie hoch die Hürden für den Einsatz künstlicher Intelligenz im Handel seien. Dabei hänge die Zukunft der Branche maßgeblich von digitalen Technologien ab. Während in den USA smarte Einkaufserlebnisse, automatisierte Lieferprozesse und datengetriebene Geschäftsmodelle längst zum Alltag gehörten, kämpften europäische Unternehmen mit komplizierten Zertifizierungsverfahren und bürokratischen Hürden. Dabei hänge die Zukunft des Handels von digitalen Innovationen ab. „KI-gestützte Kundenanalysen liefern maßgeschneiderte Einkaufserlebnisse, automatisierte Lieferketten sorgen für maximale Effizienz und Omnichannel-Strategien verbinden digitale und stationäre Geschäftsmodelle“, meint Tromp.
Der HDE fordert eine Neuausrichtung der Digitalpolitik. Die nächste Bundesregierung müsse sich für schlanke, praxisgerechte Gesetze, gezielte Förderprogramme für digitale Handelskonzepte und massive Investitionen in digitale Infrastruktur einsetzen.



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