Sondierungseinigung 06.03.2025, 11:04 Uhr

Das Sondervermögen könnte Investitionen kräftig steigern

Union und SPD haben sich auf umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung verständigt. Laut den Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) könnten diese Maßnahmen die deutsche Wirtschaft deutlich ankurbeln.
Union und SPD planen milliardenschwere Ausgaben für Infrastruktur und Verteidigung.
(Quelle: Shutterstock / Ryan Nash Photography)
Das kürzlich vorgestellte Investitionssondervermögen könnte einen Investitions-Boom auslösen. Nach IW-Modellrechnungen könnten jährliche Investitionen von 50 Milliarden Euro über zehn Jahre hinweg die gesamten realen Investitionen in Deutschland bis 2034 um fast sieben Prozent steigern. Dies hätte zur Folge, dass das BIP um rund ein Prozent höher ausfallen würde. Die geplanten Investitionen bieten zudem verlässliche Rahmenbedingungen, die dazu beitragen, dass die Produktionskapazitäten langfristig ausgeweitet werden.
Besonders die geplanten Mehrausgaben für die Verteidigung werden kurzfristig das Wirtschaftswachstum beeinflussen. Sollte Deutschland in den nächsten vier Jahren 400 Milliarden Euro in seine Verteidigung investieren, davon 150 Milliarden Euro bereits im ersten Jahr, könnte das BIP im Jahr 2026 um 5,4 Prozent höher liegen als ohne diese Maßnahme.
Allerdings wäre dieser Wachstumseffekt zeitlich begrenzt: In den Folgejahren würden die positiven wirtschaftlichen Impulse nachlassen. Dennoch sind diese Investitionen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sicherheitspolitisch bedeutsam, da sie die geopolitische Resilienz Deutschlands und Europas stärken.
IW-Direktor Michael Hüther betont die Bedeutung dieser Investitionspläne für die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands. Gleichzeitig warnt er davor, dass die zukünftige Bundesregierung die zweckgebundenen Mittel für Infrastruktur und Verteidigung in den Kernhaushalt umleitet, um damit soziale Leistungen zu finanzieren: „Mit ihrer Einigung zu Investitionen und Verteidigung machen die Sondierungspartner Deutschland wieder handlungsfähig. Union und SPD dürften nicht der Versuchung erliegen, vorher für Investitionen veranlagte Mittel im Kernhaushalt für soziale Wohltaten umzuwidmen.“


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