Mittelstandsplan 2025
27.09.2021, 13:15 Uhr
„Erhalt des Mittelstands als Kernaufgabe“
Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand, die aus zehn Verbänden besteht, fordert von der neuen Bundesregierung einen Mittelstandsplan bis 2025, um die Substanz und Innovationskraft der kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken.
Anlässlich der gestrigen Bundestagswahl appelliert die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand an die zukünftige Regierungskoalition, dass für Deutschland ein „Mittelstandsplan 2025“ dringend vonnöten sei. „Nur ein stabiler Mittelstand, dem Spielräume für unternehmerisch freies Handeln, für Innovationen und Investitionen bleiben, schafft die Grundlagen zum Erhalt unseres Wohlstands. Nur ein leistungsfähiger Mittelstand erwirtschaftet die Grundlagen, um Deutschland zu digitalisieren, die Alterssicherung zu stabilisieren und die Energiewende zu meistern. Der Mittelstand ist Garant und Partner für die Zukunftsaufgaben Deutschlands“, heißt es in der Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft.
Im Zentrum eines Mittelstandsplans 2025, der die Weichenstellungen bis zum Ende der neuen Legislaturperiode fixiert, müssten drei Ziele stehen: Selbstständigkeit zu stärken, Gründung zu fördern, Subsidiarität zu leben. „Wir brauchen nicht mehr Staat, sondern mehr effizienten Staat, wir brauchen nicht mehr Bürokratie, sondern mehr Vertrauen. Noch höhere Steuern und Energiekosten im Hoch-Steuer- und Hoch-Energiepreis-Land Deutschland beschädigen massiv die Substanz unserer Betriebe und Unternehmen, das Fundament des Mittelstands insgesamt. Es muss klar werden, wie sich die neue Bundesregierung zu diesen Herausforderungen positioniert, um nötige Planungssicherheit für die kleinen und mittleren Unternehmen zu schaffen“, so die Arbeitsgemeinschaft. Zudem müssten auch ambitionierte Maßnahmen zur Fachkräftesicherung durchgesetzt werden, Bürokratielasten entschlossen verringert, Finanzierungsmöglichkeiten für kleine und mittelständische Unternehmen abgesichert und die Rahmenbedingungen für den Mittelstand flächendeckend verbessert werden.
Die AG Mittelstand fordert, Mittelstandspolitik zukünftig als Querschnittsaufgabe zu verstehen. Das heißt, bei der Gesetzgebung müssen die Anliegen des Mittelstands in allen Bundesministerien berücksichtigt werden. Um praxistaugliche Reformen zu identifizieren und die Wachstums- und Stabilisierungspotenziale des Mittelstands ausschöpfen zu können, müssten die den Mittelstand repräsentierenden Verbände zwingend eingebunden werden.
Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand repräsentiert die rund 3,5 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen aus Handel, Handwerk, dem Dienstleistungssektor, Gastronomie und Hotellerie, den Freien Berufen, dem landwirtschaftlichen Bereich und der Industrie sowie, als wichtigste Finanzierungspartner der kleinen und mittleren Unternehmen, die Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Diese Unternehmen beschäftigen sechs von zehn sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern (mehr als 17 Millionen), bilden vier von fünf der insgesamt mehr als 1,2 Millionen Auszubildenden aus und zählen zu den Innovationstreibern in Europa. Folgende Verbände gehören zur Arbeitsgemeinschaft Mittelstand:
- Bundesverband der Freien Berufe (BFB)
- Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA)
- Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
- Deutscher Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband)
- Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
- Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV)
- Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV)
- Handelsverband Deutschland (HDE)
- Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)
- Der Mittelstandsverbund – ZGV e.V.