Strukturwandel
24.03.2025, 08:51 Uhr
Deutsche Industrie setzt verstärkt auf Dienstleistungen statt Fertigung
Die deutsche Industrie befindet sich in einem fundamentalen Wandel. Laut einer aktuellen Analyse des Ifo Instituts setzen immer mehr Unternehmen auf hybride Geschäftsmodelle, bei denen Warenproduktion mit Dienstleistungen kombiniert wird.
Die Ifo-Studie zeigt einen tiefgreifenden Strukturwandel im verarbeitenden Gewerbe.
(Quelle: Shutterstock / Yakup YENER)
Neben dem Einsatz von hybriden Geschäftsmodellen verlagern viele Unternehmen Teile der Fertigung ins Ausland, während sie sich in Deutschland verstärkt auf Forschung, Entwicklung und Vertrieb konzentrieren. Die Veränderungen zeigen sich deutlich in den Kennzahlen: Zwischen 2018 und 2024 sank der Produktionsindex um 13 Prozent, doch die Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe ging lediglich um drei Prozent zurück.
„Die reine Betrachtung der Warenproduktion in Deutschland greift zu kurz. Die Industrie passt ihre Geschäftsmodelle an und konzentriert ihre inländische Aktivität zunehmend auf Forschungs- und Serviceleistungen“, erklärt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Besonders stark zeige sich diese Entwicklung in der Automobil- und Maschinenbauindustrie. Dort gewinnen Forschung und Entwicklung sowie produktnahe Dienstleistungen an Bedeutung, während traditionelle Produktionskapazitäten vermehrt ausgelagert würden. Dieser Strukturwandel sollte bei der Beurteilung der derzeitigen Lage der deutschen Industrie berücksichtigt werden.