Report zur Fahrradwirtschaft 21.10.2024, 12:44 Uhr

Die europäische Fahrradbranche im Krisenmodus

In Zusammenarbeit mit der Strategieberatung Roland Berger Impex erstellte der Pressedienst-Fahrrad einen Report über die Situation der europäischen Fahrradwirtschaft 2024.
Die europäische Fahrradbranche ist in der Krise.
(Quelle: Shutterstock / Roman Samborskyi)
Die europäische Fahrradindustrie durchlebt aktuell eine tiefe Krise, ausgelöst durch überfüllte Lager, steigende Kosten und eine stagnierende Nachfrage, besonders bei Bio-Bikes (Fahrräder ohne Motor). Nach den Boomjahren 2021 und 2022 brachen die Absatzzahlen 2023 um 13 Prozent ein, und eine Erholung ist erst ab 2026 zu erwarten. Viele Hersteller kämpfen mit Liquiditätsproblemen, während neue Akteure, wie Automobilhersteller, in den Markt drängen. Trotz der Schwierigkeiten bleiben E-Bikes weiterhin gefragt, insbesondere durch Leasingmodelle und steuerliche Vorteile. Kurzfristig stehen Kostensenkungen, Lagerabbau und eine stärkere Fokussierung auf profitable Geschäftsmodelle im Vordergrund.

Chancen und Erwartungen

Eine wesentliche Herausforderung bleibt die hohe Lagerhaltung, die zu starken Preissenkungen führt. Fahrradhersteller mussten ihre Rabatte verlängern, um Umsätze zu stabilisieren. In der Zwischenzeit sind einige Unternehmen bereits insolvent gegangen, und weitere Restrukturierungen sind unvermeidlich. Eine Konsolidierung des Marktes ist ebenfalls wahrscheinlich, da kleinere Hersteller ohne klare Markenidentität Schwierigkeiten haben werden, im Wettbewerb zu bestehen.
Langfristig wird erwartet, dass E-Bikes die Branche dominieren, was durch steuerliche Vergünstigungen und Leasingoptionen weiter unterstützt wird. Die Hersteller müssen jedoch ihre Geschäftsmodelle anpassen und in die Optimierung ihrer Lieferketten und Markenbildung investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hersteller, die bereits eigene Komponenten entwickeln, stärken ihre Position durch höhere Margen und geringere Abhängigkeiten von großen Zulieferern.
Zusammengefasst bleibt die Fahrradbranche trotz der Krise optimistisch, dass mittelfristig die CO2-freie Mobilität und der urbane Trend hin zu Fahrrädern den Markt wiederbeleben werden.
Wer möchte, kann den Report hier finden.


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