2019 war noch besser als 2018 11.03.2020, 10:30 Uhr

Deutscher Fahrradmarkt wuchs weiter

Der Fahrradmarkt in Deutschland wuchs 2019 weiter. Vor allem E-Bikes sorgten für das Wachstum, während der Verkauf klassischer Fahrräder rückläufig war. Noch unklar ist, wie der Coronavirus das aktuelle Jahr beeinflussen wird.
(Quelle: Shutterstock.com/Tom Wang)
Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und der Verbund Service und Fahrrad (VSF) haben soeben in Berlin die Marktzahlen für den deutschen Fahrradmarkt 2019 vorgestellt. Der Verkauf (in Stück) an Fahrrädern und E-Bikes lag im letzten Jahr mit 4,31 Millionen Einheiten 3,1 Prozent über dem Vorjahr und damit erneut über der Vier-Millionen-Schwelle. Während der Verkauf von E-Bikes wieder stark zulegen konnte, war allerdings ein Rückgang bei Fahrrädern um 7,8 Prozent zu verzeichnen.

Für Elektroräder bilanzierten die beiden Verbände einen neuen Verkaufsrekord mit 1,36 Millionen Stück. Das ist ein mengenmäßiger Zuwachs von rund 39 Prozent. Der ZIV hatte schon im September 2019, dass die Millionenmarke erstmals übertroffen werden würde. Das tatsächliche Ergebnis übertraf jedoch deutlich die Erwartungen. Der Marktanteil von E-Bikes am Gesamtfahrradmarkt steigerte sich demzufolge auf nunmehr 31,5 Prozent. Damit erreichen Elektroräder eine Marktbedeutung, die so schnell nicht erwartet werden konnte. Ein mittelfristiger Anteil am Gesamtmarkt von 40 Prozent und langfristig sogar 50 Prozent scheint nicht mehr ausgeschlossen, so der ZIV.

Der Umsatz mit Fahrrädern und E-Bikes konnte 2019 auf 4,23 Mrd. Euro gesteigert werden. Dies ist ein Plus von rund 34 Prozent. Zusammen mit dem Komponenten- und Zubehörbereich ergibt sich daraus ein Gesamtumsatz der deutschen Fahrrad-, E-Bike, Komponenten- und Zubehörindustrie von etwa 7 Mrd. Euro. Die deutliche Steigerung des Umsatzes ist vor allem auf den hohen Absatz von E-Bikes und dem damit verbundenen, signifikant gestiegenen durchschnittlichen Verkaufspreis pro Fahrrad (inkl. E-Bikes) zurückzuführen. Dieser lag laut ZIV in 2019 bei 982 Euro über alle Vertriebskanäle und damit um rund 30 Prozent höher als noch in 2018. Interessant dabei ist, dass auch der Durchschnittspreis des klassischen Fahrrads steigt. Damit setzt sich der Trend zu Markenprodukten und Fahrzeugen mit hoher Qualität, wie schon in den Jahren zuvor, fort.

„Wir freuen uns über die sehr positive Entwicklung des Fahrrad- und E-Bike-Marktes im Jahr 2019. Diese zeigt, dass Themen wie nachhaltige Mobilität, Gesundheit und Spaß am Radfahren in der deutschen Gesellschaft und Politik angekommen sind. Zusätzlich fördern Innovationen, attraktives Design und ein breites Modellspektrum die Nachfrage beim Endkunden. Wir sind sicher, dass sich dieser positive Trend fortsetzen wird, wobei der negative Einfluss des Coronavirus auf die Lieferkette bisher noch nicht abschließend eingeschätzt werden kann“, erklärte ZIV-Geschäftsführer Siegfried Neuberger.



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