Fachhandel gewinnt wieder Anteile 28.11.2017, 12:23 Uhr

Onlinehandel: 80 Milliarden Euro Volumen bis 2021?

Das IFH Köln wagt eine Prognose zur Entwicklung des Onlinehandels in Deutschland: Ausgehend von aktuellen Rahmenbedingungen sollen 2021 online voraussichtlich 80,4 Milliarden Euro ausgegeben werden.
Die drei Varianten zeigen die Entwicklung bei zunehmender, gleichbleibender und abnehmender Dynamik. Angaben zu Endverbraucherpreisen inklusive Mehrwertsteuer.
2016 stieg der Onlineumsatz erstmals auf über 50 Milliarden Euro. Die Entwicklung der verschiedenen Konsumgütermärkte und Vertriebsformen soll sich weiterhin teils stark unterscheiden, so der Branchenreport des Instituts für Handelsforschung (IFH) zum Onlinehandel. Für den Onlinehandel in Deutschland sagt das Institut einen Umsatz bis 2021 von 80,4 Milliarden Euro voraus, zu Endverbraucherpreisen inklusive Umsatzsteuer.
„Wir gehen davon aus, dass innovative Anbieter in den kommenden Jahren immer wieder neue Impulse setzen werden, sowohl im Onlinehandel als auch stationär. Diese ist eine der Grundannahmen für unsere Berechnung des Trends bis 2021, ebenso wie die steigende Relevanz von Cross-Channel. Denn eines ist klar: Erfolgreiche Händler müssen die Konsumenten in ihren vielfältigen Bewegungsräumen abholen und dabei alle Möglichkeiten ausschöpfen, die etwa eine Mehrkanalvertriebsstrategie bietet“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.
Die Trendrechnung basiert zudem auf der Annahme, dass die Wachstumsraten im Onlinehandel in den kommenden Jahren leicht abnehmen. Aber: Selbst bei stärker sinkenden Wachstumsraten und insgesamt abnehmender Dynamik ist bis 2021 mit einem Onlineumsatz von 70,1 Milliarden Euro zu rechnen. Falls sich der Onlinehandel dagegen dynamischer entwickelt und falls die Zuwachsraten auf dem hohen Niveau der Jahre 2011 bis 2016 bleiben, so geht die IFH-Berechnung sogar von einem Onlineumsatz von 97,5 Milliarden Euro im Jahr 2021 aus.
Stationäre Händler gewinnen Anteile zurück
Im vergangenen Jahr sollen Konsumenten in Deutschland erstmals mehr als 50 Milliarden Euro im Netz ausgegeben haben. Das entspreche einem Plus von 10,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Blick auf die 45 verschiedenen Konsumgütermärkte, die der „Branchenreport Onlinehandel“ unter die Lupe nimmt, zeige dabei erneut ein differenziertes Bild: Während der Onlineumsatz mit Lebensmitteln und Delikatessen 2016 um mehr als 22 % wuchs, verbuchte der Fotomarkt ein Plus von 3 %. Die Märkte für Wäsche, Elektrokleingeräte sowie Glas, Porzellan, Keramik und Hausrat liegen 2016 mit Wachstumsraten zwischen 8 und 13 % im Mittelfeld.
„Wir sehen in diesem Jahr erneut, wie unterschiedlich sich einzelne Märkte im Onlinehandel entwickeln. Gleiches gilt für die verschiedenen Vertriebsformen. Beispielsweise führen neue Treiber aus dem stationären Handel – etwa in den Bereichen Consumer Electronics, Heimwerken und Garten sowie Fast Moving Consumer Goods – dazu, dass der Marktanteil der ursprünglichen Internet-Pure-Player nicht mehr ganz so stark wächst. Vielmehr gewinnen die stationären Händler im Onlinehandel Marktanteile zurück“, erklärt IFH-Onlinemarktexperte Hansjürgen Heinick.



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