Neue Verkehrsstudie 07.12.2021, 15:13 Uhr

Hier stehen Pendler am längsten im Stau

Inrix, ein Anbieter von Verkehrsanalysen, hat eine Staustudie veröffentlicht. Deutschlands  Pendler verbrachten demnach 2021 deutlich mehr Zeit im Auto als noch im Vorjahr. In München trifft es sie am härtesten.
Durchschnittlich standen Pendlerinnen und Pendler in Deutschland in diesem Jahr 40 Stunden im Stau.
(Quelle: Shutterstock/Canetti)
Im letzten Jahr ging der Verkehr in den Innenstädten aufgrund der Corona-Pandemie auf das ganze Land gerechnet um 40 Prozent zurück. In diesem Jahr nahmen die Fahrten in Innenstädten im Vergleich zum Februar 2020 jedoch wieder deutlich zu. Die sei auf die Lockerungen der Corona-Beschränkungen seit Juni zurückzuführen. Mit der seit dem 24. November geltenden Home-Office-Pflicht und weiteren Corona-Maßnahmen im Zuge der steigenden Infektionszahlen in Deutschland sei jedoch wahrscheinlich wieder mit einem leichten Rückgang des Verkehrsaufkommens zu rechnen.

Deutlich mehr Verkehr in Deutschland als im Vorjahr

Deutschlandweit gesehen verbrachten Pendlerinnen und Pendler im Durchschnitt eine komplette Arbeitswoche (40 Stunden) im Auto. Das sind 14 Stunden mehr als 2020, aber immer noch sechs Stunden weniger als 2019. In München verloren Autofahrende mit 79 Stunden jährlich am meisten Zeit, gefolgt von Berlin (65 Stunden) und Hamburg (47 Stunden). Neu in der Top-Ten-Liste sind unter anderem das viertplatzierte Potsdam (46 Stunden), Pforzheim (44 Stunden) und Dresden mit 41 Stunden.
Im Vergleich zu 2019 sparten sich die Autofahrerinnen und Autofahrer allerdings in vielen Städten über das gesamte Jahr gesehen noch etwas Zeit. Zum Beispiel verloren sie in München neun Prozent und Düsseldorfer 15 Prozent weniger Zeit im Stau. In anderen Regionen nahm der Zeitverlust aber verglichen mit der Zeit vor der Pandemie sogar zu. So mussten in Potsdam und Dresden bis zu einem Drittel mehr Zeit als 2019 eingeplant werden. Die Daten der Staustudie sind für eine Vielzahl weiterer deutscher Städte unter diesem Link verfügbar.
„Die Pandemie hat auch 2021 bestimmt, wann, wo und wieviel sich die Menschen bewegen. Allerdings hat der Verkehr im Vergleich zu 2020 wieder erheblich zugenommen: Die Zeit, die deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer 2021 im Stau verbracht haben, nahm wieder um 54 Prozent zu“, sagt Bob Pishue, Transportanalyst bei Inrix.

Am meisten Stau in London, Paris und Brüssel

In vielen europäischen Städten hat sich laut Inrix das Verkehrsaufkommen schneller wieder zugenommen als in den Städten, die letztes Jahr noch das Ranking anführten, wie Bukarest, Bogotá oder New York. Mehr als sechs Tage stehen Pendlerinnen und Pendler in London (148 Stunden) im Stau. Auch in Paris (140 Stunden) und Brüssel (134 Stunden) müssen Autofahrende lange stehen. Insgesamt sind dieses Jahr im Ranking der zehn staureichsten Städte weltweit acht europäische Vertreter zu finden. Unter https://inrix.com/scorecard/ findet sich der vollständige Bericht der „2021 Global Traffic Scorecard“, einschließlich der Rankings für die USA, Großbritannien und Deutschland.

Über Inrix

Inrix ist ein Dienstleistungsanbieter für das vernetzte Automobil und datenbasierte Verkehrsanalysen in Echtzeit. Das Unternehmen nutzt Daten aus verschiedenen Quellen, um Mobilität auszuwerten. Für die vorliegende Studie analysierte das Unternehmen anonymisierte Daten aus verschiedensten Quellen wie zum Beispiel Datensätze aus Telefonen, Fahrzeugen und Städten. Die verwendeten Daten zeigen das Verkehrsaufkommen der untersuchten Straßenabschnitte über den gesamten Tagesverlauf hinweg.



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