Internationaler Anteil steigt
24.07.2019, 15:25 Uhr
Eurobike begrüßt rund 150 neue Aussteller
Rund 150 neue Aussteller meldet die Messe Friedrichshafen für die Eurobike. Insgesamt haben sich für die 28. Auflage der Leitmesse vom 4. bis 7. September über 1400 Aussteller angemeldet.
Neu dabei ist etwa der Fahrradhersteller Pexco. Die Schweinfurter waren bereits 2017 auf der Eurobike, allerdings ohne dauerhaften Stand. Sie stellten sich damals auf einer kurzen Präsentation erstmals der Öffentlichkeit vor.
Anthony Sinyard, Sohn des Specialized-Gründers Mike Sinyard, präsentiert sich in Friedrichshafen mit seinem 2013 gegründeten Accessoires-Anbieter Supacaz erstmals auf europäischem Messeparkett.
Der Gründer und Frontmann des kroatischen Pedelec-Herstellers Greyp ist Mate Rimac, Namensgeber und Inhaber einer nach ihm benannten E-Sportwagenschmiede. Deren Innovationsstärke war Porsche jüngst erst eine zehnprozentige Beteiligung am kroatischen Unternehmen wert.
Zwar kein völliger Newcomer, aber ein nach längerer Abwesenheit auf der Eurobike sehr willkommener Rückkehrer ist der zur Cycleurope-Gruppe gehörende italienische Fahrradhersteller Bianchi.
Internationale Prägung nimmt weiter zu
Mit den neuen Eurobike-Aussteller steigt der Anteil ausländischer Messeteilnehmer: Nur rund ein Drittel der Newcomer unter den Aussteller reist aus Deutschland an. Die größte Gruppe unter den ausländischen Unternehmen, die erstmals auf der Eurobike ausstellen, stellen Aussteller aus Frankreich mit 7 %, gefolgt von den USA (6 %), China (5 %) und den Niederlanden (4 %).
In den neuen Ausstellern spiegelt sich nach Sicht der Messe auch der vielleicht größte Umbruch der Fahradbranche seit der Erfindung der Gummi-Bereifung. In den wichtigsten europäischen Fahrradmärkten wie Deutschland, die Niederlande, Österreich und die Schweiz feiert der E-Bike-Boom einen ungebremsten Höhenflug. Gleichzeitig gewinne das E-Rad auch in neuen Märkten wie Frankreich, Italien, Skandinavien und Großbritannien zunehmend an Fahrt. Parallel dazu findet in diesen Ländern längst auch ein Umdenken beim Blick auf das Fahrrad als Verkehrsmittel statt. Damit einher geht eine deutliche Zunahme neuer Angebotsformen wie Bike-Sharing und Fahrradleasing auf der Eurobike. Dem gegenüber steht der Verlust von sportlich ausgerichteten Premiummarken, so zieht sich die Accell-Gruppe mit Haibike von der Messe zurück.
„Die derzeitigen Veränderungen im Fahrradmarkt spiegeln sich auf der Eurobike wider. E-Mobilität, Digitalisierung, System-Integration, aber auch Produktionsverlagerung sind dominierende Themen im globalen Bike-Business. Neue Player aus aller Welt bereichern die Fahrradbranche mit Produktinnovationen, Problemlösungen und alternativen Herangehensweisen an zukünftige Mobilitätsanforderungen“, sagt Stefan Reisinger, Bereichsleiter bei der Messe Friedrichshafen, und erklärt weiter: „Die Zukunft startet hier und jetzt - die Eurobike zeigt, was morgen kommt und liefert neue Impulse und Denkanstöße für Handel, Industrie und alle anderen Marktteilnehmer. In der Mischung aus langjährig zugehörigen Top-Brands gepaart mit Newcomern, Impulsgebern und Innovatoren liegt die Zusammensetzung der Eurobike, die mit mehr als 1.400 Unternehmen auch in diesem Jahr wieder auf höchstem Niveau liegt.“
Als einen der Branchenvorreiter bei den Themen Leasing und Sharing beschreiben die Messeveranstalter die Händlergenossenschaft ZEG, die in Friedrichshafen in diesem Jahr nicht nur erstmals alle Fahrradmarken präsentiert, sondern auch das neue Konzept „Sharea“. Die im Namen steckenden Begriffe „Share“ und „Area“ beschreiben ein Konzept, mit dem die Betreiber größerer Wohnanlagen ihren Mietern künftig ein in den Wohnraum integriertes E-Mobilitätsangebot anbieten können. Je nach Bedarf finden die Mieter dabei in einem per App digital gesicherten Raum zum Beispiel hochwertige E-Bikes und Lastenräder zum Leihen. Zertifizierte ZEG-Händler vor Ort und digitales Service-Management sollen Zustand und Verfügbarkeit gewährleisten. Künftig soll das Angebot zudem um andere Formen der Elektromobilität wie E-Scooter und Elektroautos erweitert werden.
Auch E-Scooter finden sich auf der Eurobike. Ein Pionier in diesem Segment ist der Hamburger Unternehmer Florian Walberg, der sich mit seiner 2011 gegründeten Firma Walberg Urban Electrics auf die Fahnen geschrieben hat, die urbane Elektromobilität mit deutschem Qualitäts-Engineering zu bedienen und die Ergebnisse erstmals auf der Eurobike präsentiert.
Das Thema Alltagsmobilität mit dem Fahrrad adressiert die Wintersteiger AG bei ihrer Eurobike-Premiere. Der Maschinenbauer aus Oberösterreich, besser bekannt im Wintersportsegment als Marktführer bei Anlagen für Ski-Service und Ski-Verleih, zeigt auf der Eurobike unter anderem Waschanlagen für Fahrräder und Kondensationstrocknungsschränke. Mit diesen könnten Fahrradpendler am Arbeitsplatz verschwitzte oder regennasse Fahrradbekleidung energieeffizient trocknen und per Ozon-Licht zudem entkeimen.