Decathlon darf nach Münster

Bereits im Jahr 2013 versuchte Decathlon das erste Mal, eine Filiale in Münster zu eröffnen. Nach Ansicht des damals zuständigen Richters des Verwaltungsgerichts Münster war die Bauanfrage für eine 3.600 Quadratmeter große Filiale, die auf dem Gelände des ehemaligen Betonwerks Pebüso errichtet werden sollte, zu unpräzise. Zudem galt es damals, den Handel in der Innenstadt mit dieser Entscheidung zu schützen. Decathlon ließ jedoch nicht locker und stellte 2015 eine erneute Bauanfrage, die wiederum abgelehnt wurde – ebenso wie die danach eingereichte Klage des Unternehmens. Decathlon ging daraufhin in Revision. Das Oberverwaltungsgericht lehnte am 7. Juli 2017 auch diesen Einspruch des Sportartikel-Discounters ab.

Nun ist es der Mulliez-Tochter nach über acht Jahren doch gelungen, nach Münster zu kommen. Im York-Center in der Grevener Straße will Decathlon im dritten Quartal 2022 eine 4.000 Quadratmeter große Filiale eröffnen und hier sein Sortiment für über 100 Sportarten, Testflächen sowie einen Servicepoint anbieten. Offenbar bezieht das Unternehmen eine Fläche im York-Center, auf der zurzeit noch die Elektronikmarkt-Kette Saturn zu finden ist. Laut den „Westfälischen Nachrichten“ will Saturn das Einkaufszentrum jedoch im Dezember 2021 verlassen.

Am neuen Standort Münster will Decathlon rund 50 neue Arbeitsplätze schaffen. Das Bewerbungsverfahren hierfür läuft bereits auf Hochtouren. Die neuen Mitarbeiter sollen in den kommenden Monaten in umliegenden Filialen eingelernt werden. In Nordrhein-Westfalen ist Decathlon bereits mit 16 Filialen vertreten, unter anderem in Düsseldorf, Dortmund, Hagen und Herne.

Von seinem einzigen Standort in Bayerisch-Schwaben zieht sich Decathlon jedoch zurück. Erst im September 2018 waren die Franzosen in Senden mit einer Filiale ins Iller-Center eingezogen. Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte der SAZbike-Schwesterzeitschrift SAZsport, dass dieser Store schon Ende Oktober 2021 geschlossen werden bzw. mit dem rund zehn Kilometer entfernten Standort Ulm zusammengelegt werden soll. Decathlon betont jedoch ausdrücklich, dass allen Mitarbeitern des Sendener Stores ein neues Jobangebot entweder in Ulm oder in einer anderen Decathlon-Filiale gemacht werde. Als Grund für die Schließung nannte die Decathlon-Sprecherin das hohe Expansionstempo von Decathlon innerhalb Deutschlands: Man müsse ständig alle Standorte im Blick haben und je nach den aktuellen Bedürfnissen auch Änderungen von Lagen und Größen vornehmen.