Deloitte-Analyse
05.12.2022, 13:40 Uhr
Social Commerce wird zum Billionenmarkt
Das Beratungsunternehmen Deloitte hat die Digitalbranche analysiert: Die Ausgaben für Waren und Dienstleistungen in den sozialen Medien wie Instagram oder TikTok sollen erstmals die Grenze von einer Billion US-Dollar überschreiten. Nachhaltigkeit wird immer wichtiger.
Deloitte veröffentlicht in seiner neuesten "TMT Predictions"-Analyse die anstehenden Trends aus dem Technik-Bereich für das Jahr 2023. Vier Entwicklungen stehen besonders hervor: Social Shopping boomt, werbefinanziertes Streaming weitet sich aus, Virtual Reality bekommt mehr Akzeptanz und die Tech-Branche engagiert sich mehr für den Umweltschutz. Was die einzelnen Entwicklungen im Detail bedeuten.
Trend 1: Social-Media-Shopping-Boom
Gerade jüngere Zielgruppen haben Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok längst als Shopping-Kanäle für sich entdeckt. Dieser Trend wird sich im kommenden Jahr fortsetzen und laut der Experten von Deloitte erstmals für Ausgaben in Höhe von mehr als einer Billion US-Dollar sorgen.
„Vor allem die jüngere Generation lässt sich bei ihren Kaufentscheidungen von Influencern auf Social Media beeinflussen - ein Trend, der auch in den Absatzzahlen immer sichtbarer wird. Langsam, aber sicher wird der Social-Commerce-Markt den traditionellen E-Commerce-Markt überholen“, erläutert Nikola Süssl, Partner bei Deloitte Österreich.
Trend 2: Zunahme von werbefinanzierten Streaming-Angeboten
Netflix macht es vor; andere Streaming-Plattformen wie Amazon Prime werden nachziehen: Da der Markt zunehmen umkämpft ist, müssen die Betreiber kostensensibel arbeiten. Werbegestützte Streaming-Angebote für On-Demand-Videos werden der Analyse zufolge an Bedeutung gewinnen. Bis Ende 2023 sei es gar möglich, dass jeder große Anbieter neben seinem ursprünglichen Angebot auch eine werbefinanzierte Alternative einführen werde.
Nikola Süssel von Deloitte kommentiert: „Vor allem preisbewusste Zuschauerinnen und Zuschauer akzeptieren heute für vergünstigtes Video-Streaming viel eher Werbung als noch vor ein paar Jahren. Die Streaming-Anbieter nutzen das zu ihren Gunsten und treiben ihr Wachstum am globalen Markt mit werbefinanzierten Angeboten voran“. Er ergänzt: „Die Herausforderung wird darin liegen, die Unterscheidung zum klassischen, werbegestützten TV-Programm nicht zu sehr zu verwaschen.“
Trend 3: Virtual Reality erhält mehr Akzeptanz
Virtual Reality: Was bislang eher als Nischenthema angesehen wurde und vor allem Fankulturen innerhalb der Gaming-Community beschäftigte, könnte bald die breite Masse begeistern. Laut der Studie wird der VR-Markt 2023 weltweit sieben Milliarden US-Dollar an Einnahmen generieren. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 50 Prozent.
„Lange steckte Virtual Reality abseits vom Massenmarkt in einer Nische fest. Jetzt wälzt die Technologie aber die unterschiedlichsten Wirtschaftsbereiche und Aufgabenfelder um - vom Gesundheitssektor über die Produktentwicklung bis hin zur Architektur. Außerdem werden auch die notwendigen Hardware-Komponenten immer leistbarer und Tech-Giganten wie Apple stehen mit neuen Brillen in den Startlöchern. Dadurch wird Virtual Reality auch für private User interessanter“, fasst der Experte zusammen.
„Lange steckte Virtual Reality abseits vom Massenmarkt in einer Nische fest. Jetzt wälzt die Technologie aber die unterschiedlichsten Wirtschaftsbereiche und Aufgabenfelder um - vom Gesundheitssektor über die Produktentwicklung bis hin zur Architektur. Außerdem werden auch die notwendigen Hardware-Komponenten immer leistbarer und Tech-Giganten wie Apple stehen mit neuen Brillen in den Startlöchern. Dadurch wird Virtual Reality auch für private User interessanter“, fasst der Experte zusammen.
Trend 4: Technologieunternehmen engagieren sich stärker für Klimaschutz
Der Kampf gegen den Klimawandel hat einen zunehmenden Einfluss auf das Konsumverhalten: Bewusste Kaufentscheidungen werden häufiger. Viele Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und arbeiten derzeit daran, CO2-neutral zu werden. Laut der Studie könnte die Tech-Industrie zum Vorreiter werden: Bei Technologieunternehmen sei es um 13 Prozent wahrscheinlicher, dass sie ihre Emissionen bis 2030 beseitigen.
„Tech-Unternehmen stehen beim Thema CO2 -Emissionen in der Auslage. Zudem ist das Vertrauen der Kunden in die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Hersteller von Smartphones, Tablets und Co. derzeit noch gering. Das erhöht den Druck, jetzt Maßnahmen zum Klimaschutz zu setzen“, betont Süssl.
Autor(in)
Aylin
Bonn