Verbände sind gefordert
19.04.2023, 09:40 Uhr
HDE: Noch zu viele Händler schrecken vor KI zurück
Eine aktuelle Studie des Handelsverbands Deutschland (HDE) und Safaric Consulting kommt zu dem Ergebnis, dass der Trend zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Handel bei der Mehrheit der deutschen Händler noch nicht angekommen ist.
Eine gemeinsame Studie des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und Safaric Consulting unter 145 mittleren und großen Handelsunternehmen zeigt, dass trotz wachsenden Interesses an künstlicher Intelligenz (KI) im Einzelhandel, die Mehrheit der Handelsunternehmen in Deutschland weder KI im Einsatz hat noch deren Einsatz plant. Mehr als zwei Drittel der befragten Handelsunternehmen geben an, KI derzeit nicht zu nutzen und den Einsatz der Technologie auch nicht zu planen. Dies liegt vor allem an fehlenden konkreten Anwendungsfällen und den hohen Kosten, die KI-Projekten im Weg stehen.
Diejenigen Unternehmen, die KI nutzen, setzen diese vor allem in Kamerasystemen zum Diebstahlschutz oder bei der Bearbeitung von Belegen in der Buchhaltung ein. Die Studie zeigt jedoch auch, dass KI im Einzelhandel eine Chance ist und immer mehr Händler und Händlerinnen das Potenzial erkennen. Für fast ein Drittel der befragten Unternehmen haben entsprechende Projekte im eigenen Unternehmen einen hohen Stellenwert.
Unterstützung der Verbände erforderlich
„KI ist die Zukunft. Und doch schrecken viele Händler davor zurück, in diesen Bereich zu investieren. Da viele Händler in Verbundgruppen und Genossenschaften organisiert sind, sind auch diese gefordert, rentable und nützliche Anwendungen für kleine und mittlere Unternehmen bereitzustellen“, erklärt der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. Wichtig sei daher, den richtigen politischen Rahmen zu setzen und Zukunftsinvestitionen zu fördern. Kontraproduktiv sei hingegen eine Überregulierung im Bereich KI auf europäischer Ebene. „Die Innovationskraft von KI darf nicht durch unnötige Regulierungen ausgebremst werden“, betont Tromp.