Gedämpfte Gesamtprognose 11.11.2021, 15:22 Uhr

Adidas kämpft mit Lieferschwierigkeiten und Lockdowns

Der Sportartikelhersteller Adidas meldet für das dritte Quartal einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um drei Prozent, der operative Gewinn sank jedoch um 8,5 Prozent auf 672 Millionen Euro. In Europa stieg der Umsatz stark.
Das Umsatzplus von drei Prozent führt Adidas vor allem auf Zuwächse im D2C-Geschäft zurück..
(Quelle: Shutterstock/Pio3)
Adidas, auch im Fahrradbekleidungs- und Fahrradschuhmarkt aktiv, legte am 10. November 2021 seine Zahlen für das dritte Quartal vor. Danach erzielte der Herzogenauracher Sportartikelhersteller gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar ein Umsatzplus von 5,561 Milliarden auf 5,752 Milliarden Euro (+3,4 Prozent), bei den Betriebsergebnissen muss man jedoch Einbußen hinnehmen. Dieses sank von 735 Millionen auf 672 Millionen Euro (-8,5 Prozent) der Gewinn vor Steuern von 698 Millionen Euro auf 629 Millionen Euro (-9,8 Prozent) und der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 535 Millionen Euro auf 479 Millionen Euro (-10,4 Prozent).

Wachstum vor allem im Bereich D2C und E-Commerce

„In einem sowohl auf Angebots- als auch auf Nachfrageseite herausfordernden Umfeld hat sich Adidas gut geschlagen“, erklärte Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von Adidas. Durch erfolgreiche Produkteinführungen auf weniger beeinträchtigten Märkten hätte das Unternehmen starke Umsatzzuwächse verzeichnen können, so Rorstedt weiter. Das Umsatzplus von währungsbereinigt drei Prozent führt man vor allem auf Zuwächse im eigenen Direct-to-Consumer-Geschäft zurück. Der Umsatz stieg hier währungsbereinigt um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und sogar um fast 20 Prozent im Vergleich zu 2019. Auch die Umsätze aus dem E-Commerce kletterten um acht Prozent. Dies entspricht einem Anstieg um 64 Prozent gegenüber 2019.
Auch das zweistellige Wachstum im Direct-to-Consumer-Geschäft in EMEA, Nordamerika und Lateinamerika spiegle die starke Nachfrage nach Adidas-Produkten wider. Sowohl in EMEA als auch in Nordamerika wuchs der Umsatz im dritten Quartal währungsbereinigt um jeweils neun Prozent trotz der negativen Auswirkungen durch anhaltende, branchenweite Liefer- und Bearbeitungsengpässe. In Lateinamerika verzeichnete man ein Umsatzplus von 55 Prozent. Im Raum Asien-Pazifik gingen die Umsätze aufgrund des Lockdowns in der Region um acht Prozent zurück. In China belaste die geopolitische Situation, die erneuten Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus sowie Naturkatastrophen die Entwicklung und führten zu einem Rückgang der Umsatzerlöse um 15 Prozent.
Trotz aller Schwierigkeiten bestätigt Adidas das Umsatz- und Gewinnprognose für Gesamtjahr 2021. Die Herzogenauracher erwarten weiterhin einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von bis zu 20 Prozent, man räumt jedoch ein, dass das Wachstum im unteren Bereich der Spanne liegen werde. Als Grund hierfür werden die länger als erwartet andauernden Herausforderungen bei der Beschaffung genannt sowie das herausfordernde Marktumfeld in China. Demnach rechnet Adidas damit, dass sowohl die operative Marge als auch der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen im unteren Bereich der bereits kommunizierten Korridore zwischen 9,5 Prozent und 10 Prozent (operative Marge) bzw. 1,4 Milliarden Euro und 1,5 Milliarden Euro (Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen) liegen wird. Auch die Bruttomarge soll aufgrund erheblich höherer Beschaffungs- und Logistikkosten auf einen Wert von zwischen 50,5 und 51 Prozent steigen. „Trotz aller Herausforderungen sind wir auf dem Weg, ein erfolgreiches erstes Jahr in unserem neuen Strategiezyklus abzuliefern“, bleibt Rorstedt dennoch zuversichtlich.



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