Campagnolo stellt Zwölffach-Schaltung vor

Die Kassette passt auf Elffach-Freiläufe, so dass keine neuen Naben, Freiläufe oder gar Rahmen notwendig sind. Die Ritzel sind dichter zusammengerückt und die Kette ist schmaler, die Schaltung dürfte daher eine noch präzisere Einstellung und mehr Wartung als bisher erfordern. Die Zahl der Kassetten wurde auf zwei Varianten reduziert: 11-29 und 11-32. Es gibt nur noch ein Schaltwerk mit einer Käfiglänge. Bei den Bremsen gibt es drei Optionen: Scheibenbremse, Felgenbremse oder Direct Mount.

Der Vorteil des Systems ist die noch feinere Abstufung zwischen den Gängen. Ob Shimano und Sram reagieren? Das muss nicht sein — mit jeder Erweiterung um ein Ritzel fällt der technische Vorteil geringer aus, und so sinkt der Druck auf die Wettbewerber, hier gleich zu ziehen. Andererseits setzen sich auch kleine technische Vorteile bei Profigruppen im Allgemeinen durch. Und dies sickert üblicherweise später in darunter angesiedelte Gruppen durch. Auch wenn der tatsächliche Vorteil spätestens im Anfängerbereich von diskutablem Ausmaß ist, hat Campagnolo doch Chancen, hier als Innovator voranzugehen. Und da die Zwölffach-Gruppen ohnehin keine neuen Standards erfordern, hat der Fachhandel im Gegensatz zu früheren Erweiterungsrunden keinen schwerwiegenden Nachteil von der Co-Existenz von Elf- und Zwölffach-Gruppen zu befürchten.