Kein Aufpreis für Kunden 13.10.2017, 15:21 Uhr

Jobrad bezahlt höhere Versteuerung am Vertragsende

Das Fahrradleasing wird für Arbeitnehmer durch eine neue, staatliche Besteuerung teurer. Der Anbieter Jobrad bezahlt dies, so dass der Arbeitnehmer davon nichts merkt.
Arbeitnehmer mit geleastem Pedelec.
Die Finanzbehörden gehen seit Mai 2017 einheitlich von einem lohnsteuerlich anzusetzenden Marktwert eines Dienstrads nach 36 Monaten Leasinglaufzeit von pauschal 40 % des Listenpreises aus – und akzeptieren nun bundesweit nicht mehr die bisher angenommenen 10 %. Der Leasinganbieter Jobrad beabsichtigt weiterhin, das Rad nach Vertragsablauf von 36 Monaten zum erwarteten Gebrauchtkaufpreis von 10 % des Neupreises anzubieten. Da aber damit der lohnsteuerlich anzusetzende Marktwert den erwarteten Gebraucht-Kaufpreis übersteigt, entsteht ein geldwerter Vorteil in Höhe von 30 % des Neupreises. Diesen muss der Arbeitnehmer eigentlich versteuern. Diese Steuerlast aber übernimmt Jobrad künftig pauschal nach den Regeln des §37b EStG. Die bundesweite Anwendbarkeit dieser Regelung für das Dienstradleasing ist neu und soll laut Beschluss der obersten Finanzbehörden der Länder und des Bundes von Ende September rechtssicher sein.
Auch Neukunden, die ab dem 1. November 2017 ihr Leasingrad bei Jobrad beantragen, will das Freiburger Unternehmen das Rad nach 36 Monaten zum Kauf anbieten, dann aber zu 17 % des Neupreises. Die Versteuerung des dann entstehenden geldwerten Vorteils übernimmt Jobrad ebenfalls. „Auf uns kommen damit erhebliche Kosten zu, aber es ist uns ein Anliegen, dass Diensträder für Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanziell attraktiv bleiben. Wir wollen mehr Menschen aufs Rad bringen“, erklärt Ulrich Prediger, JobRad-Gründer und Geschäftsführer.
Bislang lohnt sich Dienstradleasing nach Angaben von Jobrad vor allem durch die Gehaltsumwandlung direkt vom Bruttogehalt des Arbeitnehmers und durch die Tatsache, dass Jobradler nach Ablauf der Leasingzeit ihr Rad günstig erwerben können. Im Vergleich zum Direktkauf konnten sie in Summe bis zu 40 % des Neupreises sparen.
„Wir haben sofort das Gespräch mit Finanzbehörden auf verschiedenen Ebenen gesucht, um gemeinsam eine tragfähige Lösung zu erarbeiten. Schließlich leistet das von uns erfundene Dienstradkonzept nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern entlastet den Verkehr und bringt die Menschen dazu, sich täglich zu bewegen“, erklärt Holger Tumat, zweiter Jobrad-Geschäftsführer. Insbesondere die in der Anschaffung teuren E-Bikes ermöglichen es Pendlern längere Distanzen zur Arbeit zurückzulegen und unter Umständen auf das Auto ganz zu verzichten.
Umso glücklicher zeigen sich beide Geschäftsführer über die Lösung, für die sie sich in Gesprächen mit den Finanzbehörden eingesetzt haben: die pauschale Versteuerung des geldwerten Vorteils am Ende der Leasinglaufzeit durch Dienstradleasinganbieter.


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