Aufgrund hoher Verluste 07.05.2024, 09:51 Uhr

Peloton: CEO wirft das Handtuch, Entlassungen von 400 Mitarbeitern geplant

Peloton gab den Rücktritt von Barry McCarthy als CEO bekannt und kündigte außerdem die Entlassung von 15 Prozent der Belegschaft an. Auch die Geschäftsergebnisse für das dritte Quartal 2023/2024 wurden öffentlich.
Barry McCarthy, ehemaliger CEO von Peloton
(Quelle: Peloton)
Der amerikanische Fitnessgeräte-Spezialist Peloton teilte am vergangenen Donnerstag mit, dass CEO Barry McCarthy seinen Posten aufgibt, nachdem er das Unternehmen vor etwas mehr als zwei Jahren von Gründer John Foley übernommen hatte. McCarthy, ehemaliger Spotify- und Netflix-Executive, wird bis Ende des Jahres als strategischer Berater für Peloton tätig sein. Karen Boone, Vorsitzende des Unternehmens, und Direktor Chris Bruzzo fungieren vorerst als Interim-CEOs. Das Unternehmen bemüht sich derzeit um einen dauerhaften Nachfolger.

Entlassungen und Umstrukturierung

Parallel zum Rücktritt des CEO gab das Unternehmen seine Absicht bekannt, weitere 15 Prozent der Belegschaft, das heißt 400 Mitarbeiter, zu entlassen. Es gebe keine andere Möglichkeit, die Ausgaben mit den Einnahmen in Einklang zu bringen, so Peloton. Außerdem sind Schließungen von Einzelhandelsgeschäften und Änderungen am internationalen Vertriebsplan vorgesehen.

Mit den Maßnahmen soll die Kostenstruktur von Peloton an die aktuelle Größe des Unternehmens angepasst werden, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Es wird erwartet, dass die jährlichen laufenden Kosten bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025 um mehr als 200 Mio. USD gesenkt werden. Ungefähr die Hälfte dieser Einsparungen soll durch die Reduzierung der Gehälter erzielt werden, während der Rest aus geringeren Marketing-, IT- und Softwareausgaben sowie einer geringeren Anzahl von Einzelhandelsgeschäften resultieren soll, erklärte Finanzchefin Liz Coddington. Am stärksten von der Umstrukturierung betroffen seien die Abteilungen Forschung und Entwicklung, Marketing und die internationalen Teams von Peloton.

Rückläufige Umsätze und gesenkte Prognosen

Peloton gab am Donnerstag auch seine Ergebnisse für das dritte Quartal 2023/24 bekannt. Der Umsatz des Unternehmens sank auf 718 Mio. USD, ein Rückgang von etwa vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der ausgewiesene Nettoverlust für den Dreimonatszeitraum, der am 31. März endete, belief sich auf 167,3 Millionen USD.

Es ist das neunte Quartal in Folge, in dem Peloton im dritten Quartal des Geschäftsjahres verglichen zum Vorjahreszeitraum einen rückläufigen Umsatz verzeichnet. Alle Versuche, die Umsätze zu steigern, wie etwa durch die Abschaffung der kostenlosen Mitgliedschaft oder durch Partnerschaften mit großen Marken wie Lululemon, blieben bis dato erfolglos. Seit Dezember 2021, als die Trainingsgeräte des Unternehmens noch sehr gefragt waren und viele Menschen aufgrund der Covid-19-Pandemie noch nicht in die Fitnessstudios zurückgekehrt waren, ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal nicht gestiegen.
Für das laufende Geschäftsjahr senkt das Unternehmen seine Prognose für Abonnements und Umsätze. Peloton erwartet einen Rückgang der App-Abonnements um 150.000 oder 19 Prozent auf 605.000 und rechnet mit einem Gesamtjahresumsatz von 2,69 Mrd. USD. Das entspricht einem Rückgang von etwa 25 Mio. USD oder einem Prozent.



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