Erster Vertriebspartner 29.08.2022, 10:30 Uhr

Peloton verkauft auf Amazon.com

Seit dem 24. August kann man die Fitnesstrainer von Peloton auch auf Amazon kaufen. Bisher setzte die D2C-Brand beim Vertrieb ausschließlich auf die eigenen Direktkanäle. Der Strategiewechsel ist Teil der Restrukturierungspläne des Unternehmens.
Peloton verkauft auf Amazon.com
(Quelle: Screenshot)
Der einstige D2C-Primus Peloton, der im Februar dieses Jahres aufgrund explodierender Kosten und Verluste ins Straucheln geriet, vollzieht den nächsten Schritt seiner Restrukturierung - und verabschiedet sich erstmals von der reinen D2C-Lehre: Das Unternehmen hat eine Handelspartnerschaft mit Amazon getroffen; seit dem 24. August wird eine Auswahl des Peloton-Sortiments auf Amazon.com verkauft.
Als Verkäufer und Versender tritt dabei Amazon selbst auf, es scheint sich also um eine Lieferantenbeziehung im Vendor-Programm zu handeln. Zum Amazon-Sortiment von Peloton gehört das originale Fitness-Bike für 1.445 US-Dollar (das allerdings aktuell bei Amazon als Out-of-Stock gelistet wird), das Video-Trainingsgerät Peloton Guide sowie verschiedenes Zubehör. Höherpreisige Produkte werden nicht auf Amazon gelistet.

Auf der Suche nach mehr Kundschaft

Schon vor dem Start auf Amazon hätten monatlich eine halbe Million Menschen auf Amazon nach Peloton gesucht, erklärte der Peloton-CCO Kevin Cornils gegenüber „CNBC News“. „Die Handelslandschaft hat sich durch Covid verändert, und wir wollen Peloton an diese Veränderungen anpassen. Wir wollen es unseren Kunden und Kundinnen so leicht wie möglich machen, an ein Peloton zu kommen.“
Bisher hat Peloton auf einem reinen Direktvertrieb beharrt; Amazon ist der erste externe Handelspartner des Unternehmens. Doch angesichts der Krise im Februar sah sich der neue CEO Barry McGarthy gezwungen, die Vertriebsstrategie zu ändern. So wurde Anfang August bekannt gegeben, dass ein Großteil der eigenen Läden 2023 geschlossen und nach der Produktion auch die Logistik an externe Partner ausgelagert wird. 780 Mitarbeitende müssen deshalb gehen. Da passt die Vendor-Partnerschaft, bei der Amazon auch die Endkundenlogistik übernimmt, ins Bild. McGarthy hält sich zudem die Option offen, nach Amazon auch weitere externe Vertriebspartner ins Boot zu holen. 

Testfeld Amazon

Peloton nutzt die Präsenz auf Amazon zudem, um verschiedene Sortimente und Services zu erproben. So werden auf dem Marktplatz auch Produkte einer neuen Sport-Fashion-Linie gelistet, und beim Kauf eines Peloton-Bikes können Nutzer und Nutzerinnen zwischen dem Zusammenbau des Bikes durch Spezialisten (mit Aufpreis) und dem günstigeren Selbstaufbau wählen. Letztere Option bot Peloton bisher gar nicht an.Die Peloton-Aktie, die sich seit den Verwerfungen im Februar fast durchgehend im freien Fall befindet, stieg nach den Ankündigungen um fast 20 Prozent. 



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