Fünf Tipps für mehr Sicherheit 09.08.2024, 11:49 Uhr

Akkuexperte erklärt sicheren Umgang mit E-Bike-Batterien

Ein Brandschutzexperte gibt fünf Tipps zum sicheren Umgang mit Akkus von Elektrorädern. Es geht um Lagerung, den Ladeprozess, Wartung, Entsorgung und Akkutaschen.
Daniel Brucker
(Quelle: Brucker Brandschutz)
Akkubrände haben mittlerweile einen erheblichen Anteil an den Schadenfeuern durch Elektrizität. Laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS) sind Lithium-Ionen-Akkus für 20 Prozent der Brandfälle verantwortlich und nehmen immer mehr zu.  
Die Feuerwehren erleben regelmäßig Brände, die durch defekte oder falsch geladene Akkus verursacht wurden. Ein Drittel der erfassten Lithium-Ionen-Brände betraf alleine E-Bikes, die für 270 registrierte Brände im Jahr 2023 verantwortlich waren. Insgesamt wurden im Jahr 2023 in Deutschland über 500 Vorfälle gemeldet, bei denen Lithium-Ionen-Akkus involviert waren.  
Um solche Unfälle zu vermeiden, gibt der Brandschutzexperte Daniel Brucker (St. Wendel) fünf wesentliche Tipps: 
  • Sichere Lagerung – korrekte Aufbewahrung beugt vor
Entscheidend ist die sichere und korrekte Aufbewahrung der Lithium-Ionen-Batterien. Diese sollten in gut belüfteten, kühlen Räumen bei Temperaturen zwischen 15 und 25°C gelagert werden. Ein Mindestabstand von 2,5 Metern zu brennbaren Materialien ist essenziell. Spezielle Lagerschränke können zusätzlichen Schutz bieten und sind besonders empfehlenswert, um das Risiko von Bränden zu minimieren. 
  • Ladeprozess – Überhitzung und Kurzschluss vermeiden
Lithium-Ionen-Batterien sollten ausschließlich mit den vom Hersteller empfohlenen Ladegeräten aufgeladen und während des Ladevorgangs niemals unbeaufsichtigt gelassen werden. Der Ladebereich sollte gut belüftet und frei von brennbaren Materialien sein, um die Gefahr von Überhitzung und Kurzschlüssen zu minimieren. Denn ein unbeaufsichtigter Ladevorgang kann in Sekunden eskalieren und große Schäden verursachen. Wird ein Akku beim Aufladen auffällig heiß, sollte er ausgetauscht werden. 
  • Regelmäßige Wartung – Sicherheit durch Kontrolle
Batterien sollten regelmäßig auf sichtbare Schäden wie Risse, Dellen oder Beulen überprüft werden. Mechanische Belastungen durch Stöße und Herunterfallen sind zu vermeiden, insbesondere wenn es sich um schwere Akkus handelt, wie sie etwa in E-Bikes oder Werkzeugen genutzt werden. Bei längerer Lagerung sollten die Batterien auf etwa 50 bis 70% geladen werden, um sowohl Tiefentladung als auch Überladung zu verhindern. Eine regelmäßige Inspektion der Batterien ist wie ein Gesundheitscheck für Geräte – unerlässlich und lebensverlängernd. Das bedeutet gerade im Privathaushalt, dass Akkus, die sich ausgedehnt haben oder gar die Ummantelung aufblähen und verformen ausgetauscht werden.  
  • Fachgerechte Entsorgung – Umweltbewusst handeln
Lithium-Ionen-Batterien dürfen nicht im normalen Müll entsorgt werden. Alte Batterien sollten daher zu speziellen Sammelstellen gebracht oder die Rücknahmeangebote der Händler genutzt werden. Dies schützt die Umwelt und gewährleistet eine sichere Entsorgung. Eine unsachgemäße Entsorgung kann schwerwiegende Umweltschäden verursachen. 
  • Akkutaschen – zusätzlicher Schutz für unterwegs
Akkutaschen bieten einen zusätzlichen Schutz für Batterien. Sie schützen vor Feuchtigkeit, Stößen und Korrosion an den elektrischen Kontakten. Besonders praktisch sind sie für den Transport. Im Falle eines Akkubrands kann die Tasche darüber hinaus die Umgebung vor Schäden bewahren. Eine Akkutasche ist somit eine kleine Investition, die große Schäden verhindern kann. 
Durch die Beachtung dieser Sicherheitstipps können Privathaushalte nicht nur die Lebensdauer ihrer Geräte verlängern, sondern auch erheblich zur Vermeidung von Brandunfällen beitragen. Eine umsichtige Handhabung von Lithium-Ionen-Akkus ist unerlässlich, um die Risiken zu minimieren und ein sicheres Zuhause zu gewährleisten.

Über Daniel Brucker

Daniel Brucker ist ein erfahrener Feuerwehrmann und Fachberater im Bereich Brandschutz, der seit über 20 Jahren in der Branche tätig ist. Seit der Gründung seines Unternehmens Brucker Brandschutz im Jahr 2010 bietet er umfassende Dienstleistungen an, die sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen abdecken. Zu seinen Leistungen gehören die Installation von Brandschutzanlagen, regelmäßige Wartungen und Schulungen zur Brandvermeidung und -bekämpfung. Daniel Brucker arbeitet von seinem Hauptsitz in St. Wendel aus und betreut Kunden im Saarland, Rheinland-Pfalz und darüber hinaus.


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