Klimaschutz
09.04.2021, 12:54 Uhr
Pendix rechnet CO2-Vorteile von Pedelecs gegenüber Bus und Bahn aus
Der Zwickauer Nachrüstmotorenhersteller Pendix hat Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit von Pedelecs ausgewertet. Das Ergebnis: Pedelecs bieten sogar eine bessere Klimabilanz als Bus und Bahn.
Nur der Gang zu Fuß oder das herkömmlichen Fahrrad sind umweltverträglicher als Elektroräder. Letztere schnitten im Jahr 2015 bei einer Studie des Institutes für Energie und Umweltforschung in Heidelberg sogar besser ab als öffentliche Verkehrsmittel. Die Klimaauswirkungen von Pedelecs fallen etwa fünfmal niedriger aus jene von Bus und Bahn. Gegen das E-Auto bietet das Elektrorad sowieso die bessere Klimabilanz: Wird die Akku-Produktion mit einberechnet, liegt der CO2-Ausstoß bei einem E-Bike pro gefahrenem Kilometer zwischen 7 und 7,8 Gramm. Einem Vergleich der Vrije Universiteit Brüssel von 2020 zufolge kommt das E-Auto auf einen 15-fach höheren Wert. Ein Dieselmotor stoße übrigens 28-mal so viel CO2 aus.
Über 345 Kilogramm CO2 werden bei der Neuproduktion eines E-Bikes ausgestoßen, teilt Pendix mit. Dies liege nicht zuletzt an langen Transportwegen der einzelnen Komponenten aus Fernost. Die ökologische Achillesferse des E-Bikes verorten die Zwickauer im Lithium-Ionen-Akku, an dem es derzeit jedoch kein Vorbeikommen gibt. Auch die hierfür notwendigen wertvollen Metalle, darunter der Rohstoff Kobalt, kommen aus dem Ausland. Umweltschonende Lösungen sind noch nicht marktreif.
Nutzt man das Elektrorad als Ersatz für das Auto, lohnt sich das trotzdem, erklärt Thomas Herzog, Geschäftsführer von Pendix: „Schon nach durchschnittlich 165 gefahrenen Kilometern, die wir mit dem E-Bike statt mit dem Auto zurücklegen, sind die CO2-Emissionen eines Akkus ausgeglichen.“ Darüber hinaus könne man über die Hälfte des CO2-Ausstoßes beim E-Rad-Kauf mit einem Rad aus deutscher Produktion verhindern. Pendix nutzt ausrangierte Akkus an anderer Stelle als Energiequelle, bevor diese nach maximaler Ausschöpfung recycelt werden.