Umweltschutz
13.01.2021, 16:56 Uhr
Endura will CO2-negativ werden
Der schottische Bekleidungshersteller will bis 2024 CO2-negativ werden. Dies soll durch reduzierten CO2-Ausstoß und das Pflanzen von Bäumen gelingen.
So will Endura eine negative CO2-Bilanz schaffen, also mehr CO2 binden als freisetzen.
(Quelle: Endura)
Pamela Barclay, Mitbegründerin und Markendirektorin bei Endura, sagt: „Die Reduzierung unseres globalen Fußabdrucks ist das zentrale Thema bei Endura. Das macht sich nicht nur durch die Bemühungen um die Verringerung des CO2-Ausstoßes bemerkbar, sondern auch durch die Langlebigkeit der Produkte, die Verwendung recycelter Materialien, sowie auch den hauseigenen Reparaturservice. Trotz all dieser Bemühungen haben wir noch eine lange Reise vor uns, wir befinden uns aber bereits auf dem richtigen Weg.“
In einem Projekt, das von Enduras Gründer und Geschäftsführer, Jim McFarlane, geleitet wurde, wurden alle Aktivitäten des Unternehmens, von der Stoffproduktion bis hin zur Entsorgung des finalen Produkts, untersucht, um die gesamten CO2-Emissionen des Unternehmens zu berechnen.
Es stellte sich heraus, dass der Hauptgrund für Enduras CO2-Emissionen nach wie vor die Herstellung der Materialien ist, die für die Produktion des Bekleidungs- und Zubehörsortiments erforderlich sind. Jeder Schritt im Produktionsvorgang bewirkt CO2-Emissionen. Es bedarf weiterer Zusammenarbeit mit anderen Marken der Pentland Familie, damit Endura gemeinsam mit anderen Zulieferern auf erneuerbare Energien umsteigen kann. Dennoch wird sich der CO2-Ausstoß für jede produzierte Ware voraussichtlich um sieben Prozent pro Jahr verringern, was innerhalb der nächsten fünf Jahre zu einer Verringerung der Emissionen um 25 Prozent führen soll. Mit der Inbetriebnahme der grünen Energieprojekte in China sollte dieser Wert Jahr für Jahr sogar um weitere sechs Prozent sinken.
Der Gütertransport von Produktionsstätten in Fernost ist der zweitgrößte Faktor, der zu Enduras CO2-Emissionen beiträgt. Deshalb möchte Endura die Luftfracht in den nächsten zwei Jahren um 75 Prozent reduzieren und auf den Schienenverkehr umsteigen, sollte die Seefracht zu lange dauern. Der Versand von Bestellungen innerhalb Großbritanniens sorgt auch für den Ausstoß von CO2-Emissionen, hat jedoch wesentlich geringere Auswirkungen, als das Verschiffen von Containern von Ostasien ins Vereinigte Königreich, Europa und die USA.
Enduras heimische Produktions- und Lagerstätten hinterlassen auch einen CO2-Fußabdruck, vor allem durch den Strom und das Erdgas, mit dem das 5.000 Quadratmeter große Gebäude im schottischen Livingston betrieben wird. Der geplante Umstieg des Unternehmens auf erneuerbare Energien, vor allem beim Strom, soll maßgeblich zur Reduzierung der Emissionen beitragen.
Zusammengefasst machen alle Vorgänge, die der direkten Kontrolle von Endura obliegen, rund 74 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes der Bekleidung des Unternehmens aus. Die Verwendung der Bekleidung durch Verbraucher, vor allem das Waschen der Bekleidung, trägt zu etwa 20 Prozent zur Umweltbelastung des Kleidungsstücks bei. Durch eine Veränderung der Waschgewohnheiten der Verbraucher und Verbesserungen der Langlebigkeit eines Produkts kann deshalb viel gewonnen werden.
Endura ist sich der Tatsache bewusst, dass Einzelhandelsaktivitäten ganze drei Prozent der Emissionen eines einzigen Produkts ausmachen, wobei das Entsorgen der Ware noch einmal eine fast genauso große Rolle spielt. Endura ist überzeugt, dass auch die Art der Entsorgung der Ware in der Verantwortung des Unternehmens liegt. Deshalb hat Endura mit der Planung zur vollständigen Wiederverwertbarkeit der Produkte begonnen, wie auch mit der Einführung von LDPE-Verpackungen, welche bereits im Rahmen des Single Use Plastic Projekts der European Outdoor Group eingesetzt werden.
Während die drastische Reduzierung der kontrollierbaren CO2-Emissionen auch in Zukunft für Endura eine zentrale Rolle spielen wird, kann der globale Fußabdruck mit Hilfe der One Million Trees Initiative viel schneller reduziert werden. Man hat sich vor allem für die Wiederaufforstung von Mangroven in Mosambik entschieden, da diese eine besonders hohe Kohlenstoffbindung pro Pflanze bieten und, weil das Projekt unverzüglich begonnen werden konnte. Endura plant für das Jahr 2021 auch Bäume in Schottland zu pflanzen. Mit Hilfe dieses Projekts wird ein Wald mit 85.000 Laubbäumen erschaffen, Kohlenstoff eingefangen und die biologische Vielfalt auf ansonsten landwirtschaftlich unproduktiven Flächen verbessert.
Durch das geplante jährliche Pflanzen von einer Million Bäume über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg vermehrt sich auch die CO2-Abscheidung, da das Pflanzen von immer mehr Bäumen automatisch zu deren Vermehrung führt. Dadurch kann Endura zunächst einmal seinen CO2-Ausstoß ausgleichen und anschließend mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen, als auszustoßen. Endura prognostiziert, dass sich der Netto-Fußabdruck des Unternehmens ab 2030 jedes Jahr um mehr als 100.000 Tonnen atmosphärisches CO2 verringern wird.