Kidical Mass 23.09.2021, 08:00 Uhr

Zehntausende Kinder nehmen an Raddemo teil

Am Wochenende des 18. und 19. September haben laut des Bündnisses Kidical Mass wieder zehntausende Kinder und Familien in über 130 Städten auf dem Fahrrad für ein neues Verständnis von Mobilität demonstriert. Sie fordern vor allem eine kinderfreundliche Infrastruktur.
Zehntausende Kinder und Familien demonstrieren für eine kindgerechte Mobilitätsplanung.
(Quelle: Kidical Mass / Katrin Storsberg)
Im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl machen sich die Demonstrierenden für eine kindgerechte Mobilitätsplanung stark, die vor allem Kindern im Straßenverkehr mehr Platz und Sicherheit ermöglicht. Dafür braucht es gesetzliche Rahmenbedingungen, klare Ziele, langfristige Finanzierungsmöglichkeiten und Personal.
Die Kidical Mass fordert, dass kurzfristig die Infrastruktur rund um Schulen und Kitas kindgerecht gestaltet werden muss: Schulstraßen, das heißt Straßensperrungen zu Schulbeginn und -ende führen unmittelbar zu mehr radelnden und laufenden Kindern. Diese Situation soll mittelfristig weiter verbessert werden, indem Schulen durch sichere Schulradwegenetze miteinander verbunden und an ihr Einzugsgebiet angebunden werden.
„Das Wochenende hat gezeigt, dass sich viele Menschen, ob in der Stadt oder auf dem Land, Veränderungen wünschen und bereit sind, diese auf der Straße einzufordern“, so Simone Kraus von der Kidical Mass Köln. „Dafür muss die neue Bundesregierung ein klares Zeichen setzen: mit einem kinderfreundlichen Straßenverkehrsrecht mit Fokus auf selbständige und sichere Mobilität von Kindern. Dazu gehört an erster Stelle die Einführung von Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts.“
Konkret nennt das Aktionsbündnis Kidical Mass vier Forderungen an die nächste Bundesregierung: 
  • Sichere Schulradwege-Netze bis 2030 
  • Schulstraßen und verkehrsberuhigte Bereiche vor Schulen und Kitas 
  • Stetige jährliche Finanzierung mit konkreten Zielvorgaben an die Kommunen 
  • Kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht: Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts, geschützte und baulich getrennte, breite Radwege an Hauptstraßen, geschützte Kreuzungen, Spielstraßen, Wohngebiete ohne Durchgangsverkehr, Umsetzung der Vision Zero (null Verkehrstote)



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