Prognose des BMDV
25.10.2024, 09:03 Uhr
Der Verkehr in Deutschland wird zunehmen
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) legt eine umfassende Verkehrsprognose für 2040 vor: Diese zeigt ein deutliches Wachstum im Güter- und Personenverkehr sowie neue Rekorde bei der Schiene. Die Prognose für den Radverkehr ist bestenfalls verhalten.
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hat in Berlin gemeinsam mit Studienautor Dipl.-Math. oec. Tobias Kluth von Intraplan die Ergebnisse der neuen Verkehrsprognose 2040 vorgestellt. Sie reicht bis ins Jahr 2040 und löst die bisherige Prognose 2030 ab. Es ist die umfassendste Vorausschau der künftigen Verkehrsentwicklung in Deutschland seit mehr als zehn Jahren. Die Verkehrsprognose 2040 dient als Grundlage für die Bedarfsplanüberprüfung und damit die Neuausrichtung der Verkehrsinvestitionen.
Zentrale Ergebnisse
Bis 2040 wird der Verkehr in Deutschland zunehmen, besonders stark im Güterbereich. Im Vergleich zu 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, steigt die Verkehrsleistung um rund ein Drittel – von 689 auf 905 Milliarden Tonnenkilometer. Auf der Schiene legt der Güterverkehr am stärksten zu (+35 Prozent). Der Lkw bleibt mit einem Plus von 34 Prozent das dominierende Verkehrsmittel, während Transporte per Wasserstraße zurückgehen.
Der Personenverkehr wird um rund 8 Prozent auf 1.323 Milliarden Personenkilometer in 2040 ansteigen. Auch hier wächst die Bahn am stärksten (+60 Prozent) vor dem Luftverkehr (+30 Prozent). Der Straßenverkehr geht gemessen an den Personenkilometern leicht zurück (-1 Prozent). Gemessen am Modal-Split bleiben Auto und Motorrad aber mit Abstand beliebtestes Fortbewegungsmittel in Deutschland, so die Ergebnisse. Zwei Drittel der Wege werden damit zurückgelegt.
Das Fahrrad findet ebenfalls Beachtung. Demnach soll der Anteil des Radverkehrs am Modal Split um 0,7 Prozent steigen. Für die zurückgelegten Personenkilometer mit dem Fahrrad wird ein Zuwachs um 32 Prozent prognostiziert.
Bundesminister Volker Wissing: „Die Verkehrsprognose 2040 hat eine klare Botschaft: Der Verkehr in Deutschland wird deutlich zunehmen. Um in Zukunft einen Verkehrsinfarkt zu verhindern, müssen wir weiter entschlossen handeln und in alle Verkehrsträger investieren: Wir brauchen ein hochbelastbares Bestandsnetz. Unsere in die Jahre gekommenen Trassen, Brücken, Tunnel und Schleusen müssen dringend saniert werden. Der Ausbau der Bahn muss weiter mit Volldampf vorangetrieben werden. Gleichzeitig sind auch Erhalt und Neubau von Straßen unerlässlich, denn das Auto bleibt das Rückgrat der Mobilität in Deutschland. Ich kämpfe dafür, dass die Menschen auch in 2040 frei ihren Mobilitätsbedürfnissen nachkommen können und die Wirtschaft wächst – dank einer guten Verkehrsinfrastruktur. Es liegt jetzt am Bundestag dieser Verantwortung gerecht zu werden.“
Reduktion bei CO2-Emissionen
Durch den Umstieg auf klimafreundliche Antriebe auf allen Verkehrsträgern sinken laut Prognose die direkten CO2-Emissionen im Verkehr um 77 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. Beim Pkw-Verkehr um über 80 Prozent. Die Verkehrsprognose zeige damit große Fortschritte, den Verkehr in Deutschland zu dekarbonisieren und auch die Straße zu einem klimaneutralen Verkehrsträger umzubauen.
Eine Kurz- und Langfassung der Verkehrsprognose 2040 finden Sie hier.