Forschung am Fahrrad aus wissenschaftlicher Perspektive 09.06.2021, 09:37 Uhr

FH Münster baut Testzentrum für Velomobile und Pedelecs

An der FH Münster baut ein fachübergreifendes Team ein Testzentrum für Velomobile und Pedelecs auf. In diesem sollen unter anderem die Optimierung der Geschwindigkeit je nach Fahrzeugtyp und die Minimierung des Luftwiderstands untersucht werden.
Setzen sich demnächst aus ingenieurwissenschaftlicher Perspektive mit Fahrrädern und Velomobilen auseinander (v.l.): Professor Dr. Dieter Scholz, Professor Dr. Peter Vennemann, Otfried Berges und Professor Dr. Tilman Sanders.
(Quelle: FH Münster / Katharina Kipp)
Das Fahrradfahren ist im Münsterland beliebt, ob mit dem Fahrrad, E-Bike oder Velomobil. Jetzt will die FH Münster in einem neuen Testzentrum untersuchen, wie sich Fahrzeugtyp, Steigung und Antriebsleistung genau auf die Geschwindigkeit auswirken, durch welche Maßnahmen sich der Luftwiderstand minimieren lässt und wie sich Reichweite und Gewicht bei Pedelecs optimieren lassen. Zudem soll das Potenzial von Velomobilen mit elektrischem Zusatzantrieb ermittelt werden. Diese und weitere Untersuchungen will ein fachübergreifendes Projektteam aus wissenschaftlicher Perspektive unter die Lupe nehmen. Das Testzentrum für Velomobile und Pedelecs soll auf dem Steinfurter Campus der FH Münster entstehen.
„Wir wollen fachbereichsübergreifend zusammenarbeiten und zum Beispiel Projekte anbieten“, sagt Professor Dr. Dieter Scholz, der am Fachbereich Maschinenbau unter anderem Antriebstechnik lehrt und zum Projektteam gehört. Genau wie Professor Dr. Peter Vennemann, Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt, Professor Dr. Tilman Sanders, Fachbereich Elektrotechnik und Informatik, und Otfried Berges, Fachbereich Physikingenieurwesen. „Die Interdisziplinarität ist ganz wesentlicher Faktor unseres Ansatzes“, so Vennemann.
„Uns geht es aber auch darum, noch stärker Engagement im Bereich nachhaltiger Mobilität zu zeigen“, erklärt Sanders. Deshalb will das Team nicht nur interdisziplinäre Projekte und fachbereichsübergreifende Lehrveranstaltungen – etwa aus den Bereichen Strömungslehre, Leistungselektronik, Antriebstechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik – durchführen, sondern auch mit den Umweltbeauftragten und für die Radwegeplanung zuständigen Personen in Münster, Steinfurt und den umliegenden Orten zusammenarbeiten.
Die ersten Gelder für das Projekt sind im Fachbereich bewilligt, jetzt soll die genaue Planung folgen. Es sollen mehrere Velomobile, Fahrräder und Pedelecs angeschafft werden. „Wir möchten die Fahrzeuge mit Sensoren ausstatten und anschließend umfangreiche Messungen und Testfahrten durchführen“, erklärt Berges. Vor allem die Velomobile sollen dabei nicht nur im Testzentrum stehen, sondern der Öffentlichkeit präsentiert werden. „Davon erhoffen wir uns, die Verbreitung der Fahrzeuge zu unterstützen.“ Notwendig sei außerdem viel Technik – ein Prüfstand für Elektromotoren, ein weiterer zur Ermittlung des Rollwiderstands, ein Windkanal, eine Hebebühne und ein Montageplatz sowie alles rund um die Sensorik. „Wir stehen noch relativ weit am Anfang, aber der erste Schritt ist gemacht. Wir möchten dazu beitragen, den Verkehr umweltverträglicher zu gestalten“, zeigt sich Scholz motiviert.



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