Forderungen an die Politik
22.08.2022, 11:51 Uhr
HDE sieht Fachkräftesicherung im Einzelhandel als zentrale Aufgabe
Der Handelsverband Deutschland (HDE) weist auf Herausforderungen bei der Fachkräftesicherung in der Einzelhandelsbranche hin und fordert Unterstützung von der Politik.
Auch dem Fahrradfachhandel fehlen Fachkräfte, vor allem in der Werkstatt.
(Quelle: Shutterstock / Dusan Petkovic)
„Die aktuelle Beschäftigungslage im Einzelhandel verdeutlicht, wie wichtig und verlässlich die Branche als Arbeitgeber in Deutschland ist. Fachkräfte zu sichern, wird allerdings immer mehr zu einem zentralen Thema“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der branchenübergreifende Fachkräftemangel schlage inzwischen auch auf den Einzelhandel durch, Grund zur Sorge bestehe aber nicht. Der Einzelhandel habe im Vergleich zum Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 sogar sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgebaut und das zudem überwiegend in Vollzeit.
Der Einzelhandel in Deutschland nehme zudem auch als Ausbilder eine zentrale Rolle ein. Allerdings gebe es Faktoren, die den Fachkräftemangel im Einzelhandel in Zukunft vorantreiben könnten: „Der branchenübergreifende Fachkräftemangel intensiviert sich bereits seit einigen Jahren deutlich. Das liegt vor allem an der demografischen Entwicklung und dem starken Trend zur Akademisierung“, so Genth. Immer wichtiger werde daher, jungen Menschen die Attraktivität der dualen Berufsausbildung besser zu kommunizieren.
Berufsorientierung und Innovationsoffensive
Laut der letzten SAZbike-Händlerumfrage leidet auch der Fahrradfachhandel unter dem Fachkräftemangel, insbesondere Zweiradmechaniker und -mechanikerinnen sind nur schwer zu finden. Die hohe Nachfrage nach Reparaturen sei aufgrund mangelnder Werkstattkapazität so oft nicht zu bewältigen. Viele Händlerinnen und Händler wünschen sich Unterstützung aus der Politik, damit Ausbildungsberufe bei jungen Menschen an Ansehen gewinnen. Dafür setzt sich der HDE mit Forderungen an die Politik ein.
„Bei den großen Herausforderungen bei der Stellenbesetzung muss auch die Politik unterstützen, die Unternehmen müssen ihren Fachkräftebedarf weiterhin decken“, so Genth weiter. Der HDE fordert etwa den Ausbau von digitalen Berufsorientierungsangeboten und eine verlässliche Berufsorientierung an allen allgemeinbildenden Schulen. Zudem sollen die beruflichen Schulen als Partner der ausbildenden Handelsunternehmen attraktiver werden. „Es geht um eine Investitions- und Innovationsoffensive bei den Ausbildungskonzepten, die moderne technische Ausstattung und um Weiterbildungen für Lehrkräfte. Bund und Länder sind hier gemeinsam gefordert“, betont Genth.