Inflation und schwache Konjunktur
02.05.2022, 10:40 Uhr
ECC-Studie: Mehrheit der Menschen will weniger Geld ausgeben
Laut „Trend Check Handel“ des E-Commerce-Center Köln (ECC) will die Mehrheit der Konsumenten in Deutschland ihre Ausgaben zurückfahren. Betroffen sei insbesondere auch der stationäre Handel.
Durch steigende Inflationsraten, einen Abwärtstrend der Konjunktur und höhere Preise sind die Lebenshaltungskosten in den vergangenen Wochen und verstärkt seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar stark angestiegen, so das ECC. Der aktuelle „Trend Check Handel“ in Zusammenarbeit mit Salesforce kommt zu dem Ergebnis, dass knapp zwei Drittel der Konsumierenden ihre Ausgaben aufgrund der gestiegenen Preise aktuell reduzieren. Betroffen sind demnach alle Handelsbranchen und insbesondere auch der stationäre Handel, da viele Konsumentinnen und Konsumenten nun vermehrt online einkaufen, um Preise besser vergleichen zu können.
Ausgaben werden reduziert
Knapp ein Viertel Prozent der Befragten haben ihre Ausgaben in den vergangenen Wochen aufgrund der gestiegenen Preise bereits reduziert. Eine Mehrheit von 40 Prozent gab an, aktuell anstehende Ausgaben herunterzufahren. Damit plant mit insgesamt 64 Prozent die deutliche Mehrheit, in der nächsten Zeit zu sparen. Betroffen davon ist bei rund jedem oder jeder Zweiten auch der Sommerurlaub. Die Entwicklung hin zur sinkenden Anschaffungsneigung deckt sich mit den aktuellen Erkenntnissen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).
Einsparungen in allen Handelsbranchen
Ein reduziertes Ausgabeverhalten wird sich laut ECC branchenübergreifend bemerkbar machen. So planen 35 Prozent der Befragten in nächster Zeit weniger Geld im Bereich Wohnen und Einrichten sowie für elektronische Produkte und Computer(-zubehör) auszugeben. Knapp dahinter: Ausgaben rund um Bekleidung und Mode (34 Prozent), Freizeit (33 Prozent) und Heimwerken (31 Prozent) sowie Autokäufe (29 Prozent). Um gezielter sparen zu können, kaufen rund ein Drittel der befragten Konsumierenden mehr online ein, um Preise besser vergleichen zu können. In Anbetracht steigender Preise würden 82 Prozent der Befragten eine Lieferzeit von zwei Wochen akzeptieren, sollte das Produkt so um die Hälfte günstiger werden. Eine kleinere Preisreduktion von rund 20 Prozent würde rund jeder oder jede Zweite in Kauf nehmen.