Randstad-Ifo-Personalleiterbefragung
21.01.2025, 09:55 Uhr
Die Mehrheit der Unternehmen kämpft mit Besetzung von Ausbildungsplätzen
Eine neue Umfrage des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen deutsche Unternehmen im Ausbildungsbereich stehen. Die Mehrheit der Betriebe meldet Probleme bei der Besetzung der Stellen.
Die Randstad-Ifo-Personalleiterbefragung beschäftigt sich mit der Ausbildung neuer Arbeitskräfte in kleinen, mittleren und großen Unternehmen. Im vierten Quartal 2024 gaben 61 Prozent der Unternehmen an, Schwierigkeiten bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze zu haben. Vor allem fehlende Bewerbungen (82 Prozent bei Kleinstunternehmen) und mangelnde Qualifikationen (84 Prozent bei Großunternehmen) stellen große Herausforderungen dar. Während 40 Prozent der Betriebe ihre Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahr unverändert ließen, steigerten 24 Prozent ihre Angebote.
Großunternehmen ab 500 Mitarbeitenden vergrößerten am häufigsten ihre Ausbildungsplätze (33 Prozent) und klagen weniger über Unterbesetzungen (29 Prozent) als kleinere Unternehmen, bei denen mehr als die Hälfte (53 Prozent) ihre Wunschanzahl an Auszubildenden nicht erreichen konnte.
Qualität der Auszubildenden und Bildungsniveau
Die Mehrheit der Unternehmen (67 Prozent) bewertete die Qualität ihrer Auszubildenden als gut, jedoch äußerten 22 Prozent Unzufriedenheit, insbesondere in Kleinstunternehmen. In 29 Prozent der Fälle sprachen die Firmen von einer weniger guten Qualität im Vergleich zu 16 Prozent bei Großunternehmen ab 500 Mitarbeitenden.
Realschüler stellen den größten Anteil der Auszubildenden (46 Prozent), während 26 Prozent Abitur und 28 Prozent einen Haupt- oder Mittelschulabschluss vorweisen. Die Frage nach den Anforderungen an ihre Auszubildenden beantworteten 61 Prozent damit, dass sich diese in den letzten fünf Jahren nicht geändert haben. Jeweils knapp 20 Prozent der Unternehmen sprechen von erhöhten beziehungsweise verringerten Anforderungen im Vergleich zu den letzten fünf Jahren.
Hindernisse und Änderungsbedarf
Rund 15 Prozent der Unternehmen planen, im kommenden Jahr keine Ausbildungsplätze anzubieten, häufig aufgrund fehlender Betreuungskapazitäten (52 Prozent) und wirtschaftlicher Gründe (24 Prozent). Besonders große Betriebe berichten über eine Überlastung der Betreuung (81 Prozent bei Unternehmen ab 500 Beschäftigten).
77 Prozent der Unternehmen sehen grundlegenden Veränderungsbedarf in der deutschen Berufsausbildung. Sie fordern vor allem die Modernisierung von Berufsschulen und Lehrplänen (71 Prozent), eine Imageverbesserung der Ausbildung (71 Prozent) und eine engere Zusammenarbeit zwischen Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben (52 Prozent).