Handelsbeziehungen 12.02.2025, 10:43 Uhr

Präsident Trump erhebt 25-prozentige Strafzölle auf Stahl und Aluminium

Donald Trump verschärft seine Handelspolitik, wird damit die ohnehin angeschlagene deutsche Stahlindustrie treffen und es könnte der erste Schritt in den befürchteten Handelskrieg mit den USA sein.
Donald Trumps jüngste Schutzzölle treffen primär die europäische Metallproduktion.
(Quelle: Shutterstock/helloRuby)
Die USA sind der wichtigste Exportmarkt für die deutsche Stahlindustrie außerhalb Europas. Etwa 20 Prozent des gesamten Rohstahls werden dorthin exportiert, vor allem hochwertige Spezialstähle. Deutschland ist außerdem für ein Viertel der EU-Stahlexporte in die USA verantwortlich. Rund 80 Prozent des deutschen Stahlexportes landen jedoch in europäischen Ländern. Daher wird Trumps Handelspolitik vor allem Unternehmen treffen, die stark auf die USA angewiesen sind.
Für die deutsche Gesamtwirtschaft sind die Auswirkungen der neuen Strafzölle zunächst noch überschaubar, da der Anteil der USA an den deutschen Metallexporten 2023 nur etwa 4,0 Prozent betrug. Aber auch indirekt haben die US-Strafzölle negative Folgen für die EU. Denn die USA sind mit rund 17 Millionen Tonnen Rohstahl ein wichtiger Stahlimporteur. Trumps Protektionismus wird den US-Markt für viele Lieferanten weiter verschließen. Die Folge: Es droht eine Umlenkung der Exporte aus Drittländern in die EU.
Der US-Protektionismus setzt die europäische Metallherstellung damit weiter unter Druck, zusätzlich zu anderen Belastungsfaktoren. Dazu zählen vor allem die hohen Energiepreise und die hohen und weiter steigenden globalen Überkapazitäten, vor allem in China. Die Folge: Die Schrumpfung der heimischen Metallproduktion lässt Europa noch abhängiger von anderen Ländern werden.
Die EU muss deshalb neue handelspolitische Strategien entwickeln, um effizient produzierende Stahlunternehmen hinreichend zu schützen. Zwar soll der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) in den kommenden Jahren nach und nach wie ein Zoll wirken, der klimaschutzbedingte Wettbewerbsnachteile ausgleicht. Bei den aktuellen Preisen der CO2-Zertifikate würde dies einem Zolläquivalent von ca. 160 bis 400 Euro pro Tonne importierten Stahl entsprechen.


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