AfD fordert Helmpflicht im gewerblichem Radverkehr

Begonnen wurde die Debatte diesmal vom verkehrspolitischen Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag Thomas Bareiß: „Früher oder später müssen wir über eine Helmpflicht in Deutschland sprechen“, so zitiert ihn die Zeitung „Die Welt“. Die Argumente sind bekannt: Mit dem Radverkehr steigt auch die Zahl der Unfälle. Auch die Gegenargumente sind bekannt: Bevor man Radfahren umständlicher und unattraktiver macht, und damit auch den Klimaschutz gefährdet, sollte man lieber sichere Radwege bauen. Damit würden die Unfallzahlen sinken. Etwa so argumentieren SPD und Grüne, auch die FDP will den Bürgern und Bürgerinnen noch mehr Gesetze und Regeln ersparen und die Eigenverantwortung der Radfahrenden stärken.

Neue Vorschläge kamen dagegen von der AfD und der Linken: Der „Tagesspiegel“ zitiert den verkehrspolitischen Sprecher der AfD, Dirk Spaniel: „Hier steht die Sicherheit am Arbeitsplatz im Vordergrund, nicht die Eigenverantwortung des Radfahrers.“ Gemeint war eine Helmpflicht für Radfahrende im gewerblichen Einsatz.

Tom Assmann vom Radlogistikverband Deutschland erklärt dazu gegenüber SAZbike: „Sichere, breite, durchgängige Radwege erzeugen Verkehrssicherheit. Andere Länder zeigen eindrücklich den Effekt auf. In den Niederlanden braucht man quasi keinen Helm. Die Politik muss hier den Fokus richtig auf Infrastrukturausbau setzen. Arbeitsschutz ist wichtig. Wer täglich viel mit dem Rad auf der bisher häufig unsicheren deutschen Radinfrastruktur fährt, ist gut beraten einen Helm zu tragen. Bei drei- und vierrädrigen Lastenrädern, die deutlich seltener kippen, mehr ,Knautschzone‘ und teilweise eine Fahrerkabine haben ist der Effekt des Helms aber eher gering. Fast genauso wahrscheinlich ist vermutlich, dass die Zustellerin über eine Treppenstufe stolpert und sich den Kopf einschlägt.“

Thomas Lutze von der Linkspartei wird wie folgt vom „Tagesspiegel“ zitiert: „Wir befürworten eine dringende Helmpflicht für Kinder unter 14 Jahren sowie bei allen Zweirädern, die einen E-Motor haben.“

Dieser Vorschlag dürfte bei nahezu allen Pedelec-Herstellern auf Gegenwind stoßen, würde er doch den Verkauf verkomplizieren. Trotzdem sollte die Fahrradbranche mit weiteren Diskussionen dieser Art rechnen, da der Radverkehr weiter wächst.