Trotz schwierigem wirtschaftspolitischem Umfeld
31.03.2023, 11:47 Uhr
Radlogistikbranche verzeichnet Umsatzwachstum und steigende Beschäftigtenzahlen
Der Radlogistik Verband Deutschland (RLVD) hat dieses Jahr zum ersten Mal zusammen mit der TH Wildau einen Branchenreport vorgestellt. Umsatz, Absätze und Beschäftigtenzahlen steigen.
Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen hat die Radlogistik-Branche im Jahr 2022 ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet – einen Umsatzanstieg um 50 Millionen Euro auf insgesamt 175 Millionen Euro. Auch die Beschäftigtenzahlen sind um über 1.250 Stellen auf insgesamt 4.200 Beschäftigte gestiegen. Laut dem Bericht des Radlogistik Verbands Deutschland (RLVD) zeige dies, dass die Nachfrage nach umweltfreundlichen Logistiklösungen weiterhin hoch ist.
Auf der Herstellerseite haben sich die Absätze von Lastenrädern und -anhängern auf fast 27.300 Einheiten fast verdoppelt. Einige Akteure haben laut Bericht jedoch noch Lieferprobleme. „Erstaunt hat uns in den Daten der hohe Exportanteil der Hersteller von 45 Prozent. Der Absatzmarkt der Deutschen Lastenradhersteller ist damit zu einem relevanten Teil außerhalb der Landesgrenzen“ ergänzt Prof. Christian Rudolph, Leiter der BMDV-Stiftungsprofessur Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen und Teil des Autorenteams der TH Wildau.
Forderungen an die Politik
Für das Jahr 2023 prognostizieren 72 Prozent der 67 befragten Branchenakteure einen weiteren Personalzuwachs, doch die Branche leidet unter Fachkräftemangel. Insbesondere Mechanikerinnen, Fahrer und Verkäuferinnen werden gesucht. Es ist unklar, ob die Branche in der Lage sein wird, die geeigneten Fachkräfte zu finden, um ihre Wachstumsziele zu erreichen.
Dennoch bleibt die Stimmung in der Branche positiv, und es wird ein jährliches Wachstum von 30 Prozent in den nächsten fünf Jahren erwartet. Der Radlogistik Verband Deutschland fordert von der Bundespolitik eine Verkehrspolitik, die gleiche Wettbewerbschancen und Förderungen für effiziente Technologien bereitstellt, um die Klimaziele zu erreichen: „Es kann nicht sein, dass der Verkehrsbereich jährlich eklatant seine Klimaziele verfehlt, trotz Förderung. Wir fordern eine Verkehrspolitik, die heute verfügbare Effizienztechnologien mit gleichen Wettbewerbschancen und Förderungen versieht“, so Jonas Kremer, Fachvorstand Politik des RLVD. Die Radlogistik-Branche ist davon überzeugt, dass die Einführung von umweltfreundlichen Technologien und die Förderung von nachhaltigen Logistiklösungen dazu beitragen können, die Umweltbelastung zu reduzieren und das Wachstum der Branche weiter zu unterstützen.
Den kompletten Bericht gibt es hier.