Von Januar bis Dezember 2020
25.03.2021, 11:00 Uhr
20 Prozent mehr tödliche Unfälle mit Elektrorädern
Seit Beginn der Corona-Krise sind mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs. Besonders die Verkaufszahlen von Pedelecs und E-Bikes stiegen sprunghaft an, was auch zu deutlich mehr tödlichen Unfällen im Jahr 2020 führte.
Laut Auswertung des Statistischen Bundesamts (Destatis) starben 2020 von Januar bis Dezember 142 Menschen auf einem Elektrofahrrad. Das ist ein Anstieg um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, obwohl die pandemiebedingten Einschränkungen allgemein zu weniger Unfällen führten.
Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) begrüßt den zunehmenden Radverkehr, betrachtet die Unfallentwicklung jedoch mit Sorge. Sie appelliert daher an alle E-Bike-Neulinge, sich vor dem Kauf genau zu informieren. Außerdem sollten Fachhändler immer eine Einweisung in Funktion und Handhabung sowie ausführliche Probefahrten anbieten. Individuelle Fahrtrainings und ein Fahrradhelm sind zusätzlich empfohlen.
DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig: „Nicht nur E-Bikes sind seit einigen Jahren im Aufwärtstrend, sondern leider auch die Unfallzahlen. Besonders ältere Menschen, die das Radfahren für sich neu entdecken, haben anfängliche Schwierigkeiten mit dem Elektroantrieb. Wir brauchen hier mehr Aufklärung und fahrpraktische Angebote, aber natürlich auch eine sichere Verkehrsumgebung.“
Radverkehrssicherheit im Fokus
Seit 2015 steigt die Zahl der getöteten Pedelec-Fahrenden kontinuierlich und stark an. Zu den Ursachen zählen höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten und das höhere Gewicht von Pedelecs gegenüber Fahrrädern. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen, die nicht nur eine Hauptnutzergruppe bilden, sondern generell ein erhöhtes Unfall- und Verletzungsrisiko haben.
Um auf den Negativtrend zu reagieren, fokussiert die Verkehrswacht erneut die Radverkehrssicherheit. Sofern die Infektionsschutzbestimmungen es zulassen, soll dazu unter anderem ein bundesweiter Aktionstag im Mai veranstaltet werden. Das Thema Pedelec-Sicherheit wird in der diesjährigen DVW-Fachtagung im Rahmen der Hauptversammlung am 4. Juni in Warnemünde intensiv bearbeitet. Die Experten werden die Unfallentwicklung diskutieren und Lösungen entwickeln.