„Kopf drehen, Rad Fahrende sehen!“
02.10.2019, 15:32 Uhr
Mehr als jeder dritte Radfahrer fürchtet Dooring-Unfall
Für die Kampagne „Kopf drehen, Rad Fahrende sehen!“ liegen neue Umfrageergebnisse vor: Die Angst der Radfahrer vor dem Unfall an der Autotür ist hoch.
Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) haben rund 45 Prozent der befragten Radfahrer schon mindestens einmal beinahe einen solchen Dooring-Unfall erlebt.Tatsächlich in dieser Situation verunfallt sind dabei laut dieser Umfrage sechs Prozent. Radfahrer in Wohnorten mit über 100.000 Einwohnern haben überdurchschnittlich häufig einen solchen Unfall beinahe schon einmal erlebt.
Mehr als ein Drittel der Radfahrer (38 Prozent) habe fast immer oder häufig generell Angst mit einer sich plötzlich öffnenden Fahrzeugtür zusammenzustoßen und zu stürzen. Frauen geben diese Angst tendenziell etwas häufiger an als Männer. Ganze 65 Prozent sind der Ansicht, dass Fahrzeuginsassen vor dem Aussteigen selten oder nie das Umfeld mit einem Spiegel- oder Schulterblick überprüfen.
Ziel der im August gestarteten Kampagne ist es, vor allem Fahrzeuginsassen und Radfahrer für die Gefahr von Dooring-Unfällen zu sensibilisieren. „Schwere Verkehrsunfälle passieren selbst bei 0 km/h. Pkw-Fahrende und Insassen sollten sich daher ihrer Sorgfaltspflicht beim Ein- und vor allem Aussteigen bewusst sein und vor dem Öffnen der Tür am besten den holländischen Griff anwenden“, so DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf. Bei diesem so genannten „holländischen Griff“ öffnet man die Autotür nicht mit der Hand, die der Tür am nächsten ist, sondern mit der anderen Hand. Dabei dreht sich automatisch der Oberkörper und erleichtert so den Schulterblick. Die Tür sollte erst vollständig geöffnet werden, wenn keine Radfahrer zu sehen sind. Radfahrer sollten zum Schutz vor Dooring-Unfällen dennoch aufmerksam an längs parkenden Fahrzeugen vorbei fahren. Dabei sollten sie auf erste Signale achten, die das Aussteigen von Insassen aus dem Fahrzeug erkennen lassen und im Zweifelsfall langsamer fahren oder sogar anhalten.