Anhaltende Sicherheitsprobleme
06.07.2021, 09:28 Uhr
Paris erwägt Verbot für E-Tretroller
Paris hat gedroht, E-Scooter aus dem öffentlichen Raum zu verbannen, wenn die Verleiher die Sicherheit ihrer E-Scooter nicht erhöhen.
Dies teilt der Branchenverband Leva-EU mit. Immer wieder kommt es in Paris zu Unfällen, im Juni erst starb eine Fußgängerin nach einem Zusammenstoß mit einem E-Tretrollerfahrer. Derzeit stehen rund 15.000 E-Scooter im gesamten Stadtgebiet von Paris zum Verleih bereit. Die Regeln ähneln denen in Deutschland: Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt 20 km/h, die Fahrer müssen auf der Straße oder auf Radwegen fahren, der Fußweg ist damit verboten.
„Entweder verbessert sich die Situation deutlich und die E-Scooter finden ihren Platz im öffentlichen Raum, ohne Probleme zu verursachen, insbesondere für Fußgänger, oder wir überlegen, wie wir sie komplett loswerden können“, sagte der stellvertretende Bürgermeister David Belliard, zuständig für Verkehr.
Auch in Deutschland gibt es immer wieder Diskussionen über E-Tretroller. So fordert aufgrund steigender Unfallzahlen der nordrhein-westfälische Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Einführung einer Helmpflicht. Die E-Scooter seien „nicht zu einem alternativen Transportmittel“ geworden, sondern hätten sich in den Großstädten zu einem Spaßfaktor" entwickelt, sagte der GdP-Landesvorsitzende Michael Mertens der Neuen Ruhr/Neuen Rhein-Zeitung. Da die Sturzgefahr extrem groß sei und häufig bei Stürzen Kopfverletzungen aufträten, „haben wir die klare Forderung, dass eine Helmpflicht eingeführt wird“, so der Polizeigewerkschafter.
Bereits im April warnte das Statistische Bundesamt, dass besonders bei E-Tretrollerfahrern überdurchschnittlich oft Alkohol und falsche Nutzung der Fahrbahn zu Unfällen führen.