Endgültige Statistik für 2022
12.07.2023, 09:29 Uhr
Etwas mehr Unfalltote, aber klarer Anstieg im Radverkehr
Die Zahl der Verkehrstoten ist im vergangenen Jahr gegenüber 2021 gestiegen, aber weiterhin unter Vor-Corona-Niveau. Im Radverkehr gab es eine deutliche Steigerung tödlich verunglückter Unfallopfer.
Relative Entwicklung der Verkehrstoten seit dem Jahr 2000. Die rote Linie steht für Radverkehr.
(Quelle: Destatis)
Im Jahr 2022 sind in Deutschland 2.788 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das waren 9 Prozent oder 226 Getötete mehr als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis, Wiesbaden) nach endgültigen Ergebnissen weiter mitteilt, lag die Zahl der Verkehrstoten damit weiterhin unter der Marke von 3.000 Personen, welche erstmals im stark von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 unterschritten worden war, als deutlich weniger Menschen unterwegs waren als in den Vorjahren. Die Zahl der bei Unfällen im Straßenverkehr verletzten Personen stieg im Jahr 2022 um 12 Prozent auf 361.134 Verletzte. Dennoch blieb die Zahl der Getöteten und Verletzten auf einem der tiefsten Stände seit fast 70 Jahren.
Zahl der Getöteten auf Fahrrädern steigt deutlich
474 tödlich verunglückte Personen (17 Prozent aller Verkehrstoten, 276 davon starben bei Unfällen innerorts) waren mit dem Fahrrad und 368 zu Fuß unterwegs (13 Prozent aller Verkehrstoten). Unter den getöteten Fahrradfahrerinnen und -fahrern waren 208 mit einem Pedelec, häufig auch als E-Bike bezeichnet, unterwegs. Zehn Menschen verunglückten mit einem E-Scooter tödlich.
Gegenüber 2021 gab es 102 mehr Unfallopfer im Radverkehr: Damals starben 372 Radfahrerinnen und Radfahrer (14,5 Prozent aller Verkehrstoten) und 343 Fußgänger (13 Prozent aller Verkehrstoten). Dieser Anstieg zeichnete sich bereits in der vorläufigen Statistik des Statistischen Bundesamtes im März ab.
Im längerfristigen Zeitvergleich wird deutlich, dass die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Pkw-Insassen überdurchschnittlich sinkt. In den Jahren von 2000 bis 2022 sank die Zahl der Menschen, die durch Verkehrsunfälle ums Leben kamen, insgesamt um 63 Prozent. Bei Pkw-Insassen war der Rückgang mit minus 73 Prozent besonders hoch. Die Zahl der Menschen, die mit einem Kraftrad mit amtlichem Kennzeichen tödlich verunglückten, ging dagegen nur unterdurchschnittlich um 48 Prozent zurück.
Besonders niedrig war der langfristige Rückgang bei Fahrradfahrerinnen und -fahrern mit -28 Prozent. Das liegt natürlich auch am deutlichen Anstieg des Radverkehrs. Entsprechend hat sich auch der Anteil der Radfahrerinnen und Radfahrer an den Verkehrstoten von 9 Prozent im Jahr 2000 auf 17 Prozent im vergangenen Jahr fast verdoppelt.