Laut Studie
11.03.2025, 09:15 Uhr
Arbeitszeitverkürzung allein fördert nicht die Gesundheit
Die Debatte über die Einführung einer Viertagewoche bleibt kontrovers. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass Vollzeitkräfte weder häufiger erschöpft noch unzufriedener als Teilzeitkräfte sind.
Laut einer Studie sind Teilzeitkräfte nicht unbedingt weniger erschöpft als Vollzeitarbeitende.
(Quelle: Shutterstock / PeopleImages.com - Yuri A)
Laut der Arbeitszeiterhebung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fühlen sich 38 Prozent der Vollzeitkräfte häufig körperlich erschöpft – bei Teilzeitbeschäftigten sind es 42 Prozent. Die allgemeine Arbeitszufriedenheit ist in beiden Gruppen hoch: 93 Prozent der Teilzeit- und 91 Prozent der Vollzeitkräfte bewerten ihre Arbeit positiv. Die Arbeitszeitlänge allein sei also kein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden der Beschäftigten. Deutlich häufiger betroffen sind jedoch diejenigen zwölf Prozent der Arbeitnehmenden, die mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten. Hier treten körperliche und emotionale Erschöpfung besonders stark auf.
IW-Expertin Andrea Hammermann warnt davor, die Arbeitszeitverkürzung als generelles Mittel zur Gesundheitsförderung zu sehen: „Die Verkürzung der Arbeitszeit ist kein wirksames Mittel zur Gesundheitsförderung von Mitarbeitenden – angesichts des demografischen Wandels ist es sogar das falsche Signal. Um unseren Wohlstand zu sichern, müssen wir längere Arbeitszeiten wieder attraktiver machen.“
Die Lösung liege in flexibleren Arbeitsmodellen, die individuelle Bedürfnisse besser berücksichtigen und den Mitarbeitenden mehr Handlungsspielräume bieten. Statt pauschaler Arbeitszeitverkürzung brauche es Konzepte, die eine bessere Balance zwischen Arbeit und Privatleben ermöglichen.