Smartphone wichtig für Kaufentscheidung 10.07.2023, 09:11 Uhr

Die Deutschen zieht es zurück in die Läden

Eine Befragung des Beratungsunternehmens Pwc zum Konsumverhalten hat ergeben, dass ein Drittel der Deutschen mindestens wöchentlich im stationären Handel einkauft. Das Smartphone spielt bei Einkauf und Recherche eine zentrale Rolle.
Ein Drittel der Deutschen kauft mindestens wöchentlich im stationären Handel ein.
(Quelle: Shutterstock / William Barton)
Die aktuelle Pwc-Befragung (Global Consumer Insights Survey) zeigt, dass der stationäre Handel für deutsche Konsumentinnen und Konsumenten trotz des gerade während der Corona-Jahre wachsenden E-Commerce der meistgenutzte Einkaufskanal bleibt. Gut ein Drittel der Befragten (34 Prozent) kauft demnach mindestens wöchentlich im Geschäft vor Ort ein; der weltweite Schnitt liegt mit 41 Prozent sogar höher. Das Smartphone ist für die meisten bei Shopping und Konsum trotzdem nicht mehr wegzudenken: Für knapp die Hälfte der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher spielt das Gerät eine wichtige Rolle für die Produktrecherche im Vorfeld. Und immerhin fast jede oder jeder Vierte tätigt mindestens einmal pro Woche einen Einkauf über das Smartphone.
„Für Konsumentinnen und Konsumenten heißt es beim Einkauf nicht online oder offline. Die meisten haben Berührungspunkte mit den Produkten in verschiedenen Kanälen. Während das Smartphone für die Recherche im Vorfeld einer Kaufentscheidung eine immense Rolle spielt, bleibt der stationäre Handel der meistgenutzte Einkaufskanal“, so Dr. Christian Wulff, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei Pwc Deutschland und EMEA.

Smartphone als Entscheidungshelfer

So nutzt laut Studie knapp jeder oder jede Zweite (48 Prozent) regelmäßig mobile Endgeräte, um ein Produkt vor der Kaufentscheidung zu recherchieren. 38 Prozent lesen vor einem Kauf Produktbewertungen auf dem Handy. Für die Recherche von Produkten werden zudem Suchmaschinen im Internet konsultiert, ebenso häufig wie E-Commerce-Plattformen wie Amazon (je 26 Prozent).
„Egal ob online oder stationär: Für Unternehmen kommt es vor allem auf drei Dinge an, um Konsumentinnen und Konsumenten für sich zu gewinnen. Sie müssen über sämtliche Kanäle eine konsistente Kommunikation über Produkteigenschaften und Preise sicherstellen, die Produktbewertungen im Internet durch aktives Community Management im Auge behalten und für eine vorteilhafte Positionierung bei bekannten Suchmaschinen sorgen“, führt Dr. Christian Wulff weiter aus.

TV-Werbung erreicht noch immer viele Menschen

Laut der Pwc-Umfrage erreicht traditionelle TV-Werbung weiterhin viele Menschen und hat entscheidenden Einfluss auf das Kaufverhalten. So geben 20 Prozent der Befragten mit Blick auf unterschiedliche Werbeformen an, dass TV-Spots den größten Einfluss auf ihre Kaufentscheidung haben – gleichauf mit Online-Werbung, die direkt zum gewünschten Produkt führt. Dies ist jedoch auch eine Frage des Alters: Bei den über 65-Jährigen nennen 30 Prozent TV-Spots als wichtigstes Werbemittel, bei den 18- bis 24-Jährigen sind es nur zehn Prozent.

Akzeptanz für neue Technologien und digitale Lösungen

Fortschritte gibt es laut Umfrage zudem im Umgang der Konsumentinnen und Konsumenten mit neuen Technologien und digitalen Lösungen: „Langsam, aber sicher gewöhnen sich deutsche Kunden an neue Technologien wie die Self-Checkouts im Handel. Für eine vermehrte Nutzung muss der Handel jedoch ausreichend Personal zur Unterstützung bereitstellen sowie einwandfrei funktionierende Technik und verschiedene Zahlungsmethoden“, sagt Dr. Stephanie Rumpff, Handelsexpertin und Studienleiterin bei Pwc Deutschland.
31 Prozent der Befragten geben an, dass sie die Möglichkeit von Self-Checkouts im stationären Handel häufiger nutzen würden, wenn Personal bei Fragen oder Problemen an den Kassen schneller erreichbar wäre. Auch in Sachen Chatbots schwinden die Berührungsängste. Laut Befragung würden 27 Prozent der Deutschen Chatbots nutzen, um vor einem Kauf online nach Produktinformationen, Empfehlungen oder Vergleichen zu suchen.

Zur Studie

Für diese Studie befragt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft halbjährlich Konsumentinnen und Konsumenten rund um den Globus und leitet daraus Trends im weltweiten Konsumverhalten ab. An der aktuellen Umfrage haben rund 9.000 Menschen aus 25 Ländern und Regionen teilgenommen, darunter 513 volljährige Personen aus Deutschland.


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