BIP von 4,66 Billionen Dollar
19.02.2025, 10:56 Uhr
Deutschland bleibt trotz Rezession drittgrößte Volkswirtschaft
Deutschland behauptet trotz anhaltender wirtschaftlicher Schwäche seine Position als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Wie das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) berechnet hat, erreichte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2024 rund 4,66 Billionen Dollar.
Nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) summierte sich das deutsche Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr auf umgerechnet 4,66 Billionen Dollar. Damit wurde das lange Zeit drittplatzierte Japan das zweite Jahr in Folge auf den vierten Platz verwiesen (gut 4,0 Billionen Dollar). Unangefochtene Nummer eins bleiben 2024 die USA mit einer Wirtschaftsleistung von 29,7 Billionen Dollar, gefolgt von China mit gut 18,9 Billionen Dollar.
„Der Abstand zur viertgrößten Volkswirtschaft Japan konnte trotz Rezession in Deutschland nahezu gehalten werden", sagte IW-Konjunkturchef Michael Grömling. „Beide Länder verlieren aufgrund ihrer schlechten wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin den Anschluss an die beiden größten Volkswirtschaften China und USA.", fügte er jedoch hinzu.
Auch im laufenden Jahr könnte die Bundesrepublik ihre Stellung als weltweite Nummer drei verteidigen, obwohl das dritte Rezessionsjahr in Folge droht. „Bei einer moderaten Rezession wird Deutschland voraussichtlich auch 2025 den dritten Platz halten können", sagte Grömling. Japan wird von vielen Experten immerhin ein Wachstum von gut einem Prozent zugetraut.
Indien auf der Überholspur
Langfristig könnte sich die Rangliste jedoch verschieben. Indien, das derzeit auf Platz fünf liegt, könnte Deutschland bis zum Ende des Jahrzehnts überholen. Voraussetzung dafür ist, dass die indische Wirtschaft ihre hohe Wachstumsdynamik beibehält, während Deutschland nur schwaches positives Wachstum verzeichnet.
Die demografischen Unterschiede spielen dabei eine zentrale Rolle. So könnte Indien bis 2030 rund 1,5 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner haben, Deutschland dagegen nur 84 bis 85 Millionen. Damit hätte Deutschland nur noch weniger als sechs Prozent der Bevölkerung Indiens oder Chinas, was langfristig eine Verlagerung der wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse begünstigen könnte.